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BDEW-Verbraucherumfrage zur Trinkwasserqualität:

61 Prozent der Verbraucher sehen Dünge- und Pflanzenschutzmittel als Gefahrenquelle

Verbraucher bewerten Trinkwasser-Qualität nach wie vor sehr positiv / Abwasserentsorger genießen hohes Ansehen in der Bevölkerung

Eine neue Umfrage zur Qualität des Trinkwassers aus dem Hahn zeigt die Sorge der Verbraucher vor Verunreinigungen: Zwar bewerten 84,3 Prozent der Kunden die Trinkwasserqualität mit „gut“ oder „sehr gut“. Gleichzeitig steigt jedoch die Zahl der Befragten, die eine Verunreinigung insbesondere durch den Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft befürchten: 61 Prozent stufen diese landwirtschaftliche Gefahrenquelle als hoch ein. In der Befragung vor zwei Jahren lag dieser Wert bei 56,3 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Befragung im Rahmen des "BDEW-Kundenbarometer Wasser/Abwasser 2017", die im Auftrag des BDEW durch das Marktforschungsinstitut prolytics GmbH durchgeführt wurde. Die Erhebung erfolgt alle zwei Jahre. Befragt wurden rund 1.000 Privathaushalte im gesamten Bundesgebiet.

„Viele Verbraucher sind aufgrund der bekannten Fakten über die in zahlreichen Regionen massive Überdüngung der Felder und den daraus resultierenden Belastungen des Grundwassers sensibilisiert worden. Wir brauchen endlich ein wirksames und nachhaltiges Düngerecht, das das vielerorts übermäßige Düngen der Felder stoppt. Nur so können sich dort die Grundwasservorkommen erholen, die zur Trinkwasseraufbereitung benötigt werden. Der BDEW hat deshalb mit acht Umweltorganisationen, der Gewerkschaft ver.di und dem DVGW - Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs e.V. die Aktion „Gülleverschmutzung stoppen!“ gestartet. Ziel ist es, dass das bestehende Düngerecht verschärft wird“, sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser, heute in Berlin. Informationen zur Aktion finden sich auf der Aktions-Homepage:

https://www.guelleverschmutzung-stoppen.de/

Auch die Zahl der Verbraucher, die Medikamentenrückstände als mögliche Gefahrenquelle bewerten, steigt: 39 Prozent stufen die Gefährdung durch solche Stoffe als hoch ein. 2015 betrug dieser Wert 34,9 Prozent. „Auch hier verzeichnen wir ein wachsendes Problembewusstsein der Verbraucher. Sie wissen: Heute ist die Trinkwasserqualität in Deutschland sehr hoch, das kühle Nass aus dem Hahn kann überall in Deutschland bedenkenlos getrunken werden. Das bestätigt regelmäßig auch das Umweltbundesamt. In einer alternden Gesellschaft wird der Verbrauch von Medikamenten deutlich ansteigen. Damit steigt auch die Gefahr einer zunehmenden Belastung der Gewässer mit Arzneimittel-Rückständen. Wir brauchen deshalb eine neue Arzneimittelstrategie, damit bereits bei Herstellung und Zulassung die ökologische Abbaubarkeit von Arzneimitteln gleichrangig berücksichtigt wird. Das Verursacher- und Vorsorgeprinzip muss gestärkt werden“, forderte Weyand.

Kundenzufriedenheit gestiegen

Ein weiteres Ergebnis des aktuellen BDEW-Kundenbarometers: Gegenüber der Befragung im Jahr 2015 zeigen die Ergebnisse der aktuellen Erhebung  eine Verbesserung der Kundenzufriedenheit in Bezug auf die Trinkwasserqualität. 84,3 Prozent bezeichnen ihr Trinkwasser als „frisch“ und „rein“. So lässt sich auch hier eine deutliche Steigerung der Zufriedenheitswerte gegenüber 2015 verzeichnen.

Neben ihrer Zuverlässigkeit punkten die Wasserversorger in Deutschland mit hoher Servicequalität: Über 90 Prozent der Befragten sind mit der Versorgung rund um die Uhr „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. 87,2 Prozent bewerten ihren Wasserversorger als „zuverlässig“. Das Ansehen der Abwasserentsorger ist leicht gestiegen: 70,4 Prozent der befragten attestieren den Unternehmen ein hohes oder sehr hohes Ansehen (2015: 68,9 Prozent).

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