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Zahl der Woche / Repräsentative Umfrage: 72 Prozent…

… der Befragten fordern eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft sowie eine stärkere Kontrolle der Düngepraxis (69%).

Laut einer repräsentativen Umfrage des Institutes prolytics im Auftrag des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordern 72 Prozent der Befragten, dass die Landwirtschaft nachhaltiger und ökologischer werden muss, um den Aufwand und damit drohende Kostensteigerungen bei der Trinkwasseraufbereitung zu vermeiden. Fast 69 Prozent sprechen sich dafür aus, die Düngepraxis der Bauern stärker zu kontrollieren, wohingegen nur ein Fünftel damit einverstanden wäre, dass die zusätzlichen Kosten für die Wasseraufbereitung bei den Verbrauchern landen.

„Deutschland hat es auch 25 Jahre nach Inkrafttreten der EU-Nitrat-richtlinie nicht geschafft, diese vollständig umzusetzen. Es ist ein Armutszeugnis, dass Deutschland vor dem europäischen Gerichtshof in allen Anklagepunkten verloren hat. Es wird Zeit, das Versprechen des Koalitionsvertrages endlich einzulösen und in Deutschland einen Anteil der ökologischen Landwirtschaft von 20 Prozent zu erreichen“, sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser heute in Berlin. Auch das neue Düngerecht bringe keine wesentliche Reduzierung der Nitratbelastungen. Dies zeige eine Studie von Prof. Taube, Universität Kiel, der auch Mitglied im Sachverständigenrat des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist. Hauptgrund für die Unwirksamkeit des neuen Düngerechts ist demnach die „weitgehende Missachtung aller agrar- und umweltwissenschaftlichen Fachempfehlungen“: Laut Studie ermöglichen die neuen Regelungen, dass bei gleichen Ertragswerten mitunter mehr Dünger auf den Feldern ausgebracht wird als bisher. „Die zahlreichen Schlupflöcher und Ausnahmen sind eine Zumutung für unsere Wasserressourcen. Auch aus Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen setzen wir uns gemeinsam mit für eine Novellierung des aktuellen Düngerechts ein“, so Weyand.

Hinweis zur Umfrage:

Die Nettostichprobe der Repräsentativbefragung (Oktober 2018) umfasst 1.000 Interviews. Die Stichprobenziehung erfolgte gemäß dem Gabler-Häder-Stichprobenziehungsverfahren.


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