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Stellungnahme: Anpassungsoptionen zur Netzentgeltsystematik Strom

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag eine Reform der Netzentgeltsystematik Strom angekündigt. Zur Vorbereitung hat das Bundeswirtschaftsministerium eine Studie von Consentec und Fraunhofer ISI mit Anpassungsvorschlägen veröffentlicht.

Seit einigen Jahren wird diskutiert, ob die aktuelle Netzentgeltsystematik den Anforderungen der Energiewende heute und in Zukunft noch gerecht wird, richtige Anreize setzt und eine faire Kostenverteilung sicherstellt. Im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD vereinbart, „mit einer Reform der Netzentgelte die Kosten verursachergerecht und unter angemessener Berücksichtigung der Netzdienlichkeit verteilen und bei Stromverbrauchern unter Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit mehr Flexibilität ermöglichen.“ Das Bundeswirtschaftsministerium hat in Vorbereitung auf eine mögliche Anpassung der Netzentgeltsystematik Strom eine Studie zum Thema veröffentlicht. Die Gutachter Consentec/Fraunhofer ISI empfehlen, folgende Änderungen zu erwägen bzw. weiter zu analysieren:

  • Einführung Grund- und Kapazitätspreise

  • verbindliche Regelung für Baukostenzuschüsse

  • Absenkung Arbeits- und Leistungspreise

  • ggf. Einführung zeitvariabler/ortsabhängiger Arbeitspreise

  • ggf. Einführung Baukostenzuschüsse für Erzeuger

  • ggf. Sozialisierung EE-bedingter Netzkosten

Der BDEW hält eine behutsame Überarbeitung der Netzentgeltsystematik für notwendig, da mit der zunehmenden dezentralen Stromerzeugung und damit einhergehend geänderten Lastflüssen sowie dem weiteren dynamischen Ausbau der Erneuerbaren Energien eine faire und verursachungsgerechte Verteilung der Kosten zunehmend in Frage gestellt wird. Zu den in der Studie diskutierten Anpassungsoptionen hat der BDEW am 31. Oktober 2018 ausführlich Stellung genommen.

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