„Frühzeitig die richtigen Weichen stellen“

Vorreiter im Bereich Elektromobilität: Schon seit 2010 investiert der Energieversorger Mainova in eine frei zugängliche Ladeinfrastruktur in Frankfurt und Umgebung. Wie geht es jetzt weiter? Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Constantin Alsheimer

Wie stellen Sie sich auf die steigende Bedeutung der Elektromobilität ein?

DR. CONSTANTIN ALSHEIMER: Ein Schlüssel dazu liegt im Ausbau der Ladeinfrastruktur im halböffentlichen und privaten Bereich. Wir haben unser Produktportfolio entsprechend erweitert und bieten unseren Kunden verschiedene Lösungen an. Die sogenannten Charge-Kits zum Beispiel richten sich an Privatpersonen und Unternehmen wie Flottenbetreiber oder Wohnungsbaugesellschaften, Parkhausbetreiber oder Hotels sowie Kommunen.

Was ist dabei die größte Herausforderung?

DR. ALSHEIMER: Ganz wesentlich für den Erfolg der Elektromobilität ist der Aufbau einer ausreichenden Ladeinfrastruktur. Bisher fehlt Elektrofahrzeugen aber die Marktakzeptanz, solange die Preise deutlich höher liegen als bei Fahrzeugen mit herkömmlichem Verbrennungsmotor. Hier sehen wir die Hersteller in der Pflicht.

Was folgt daraus für die Netzbetreiber?

DR. ALSHEIMER: Selbstverständlich müssen auch die Stromnetze für die wachsende Zahl an Elektroautos ertüchtigt werden. Dazu sollten bei der Netzplanung frühzeitig die richtigen Weichen gestellt werden, damit es später zu keinen Engpässen kommt. Klar ist: Eine Vollelektrifizierung des Verkehrssektors würde große wirtschaftliche, netztechnische und städtebauliche Herausforderungen bedeuten. Deswegen plädieren wir – wie generell bei der Energiewende – für eine technologieoffene Dekarbonisierung des Mobilitätssektors.

 Welchem Zukunftsszenario sehen Sie da entgegen?

DR. ALSHEIMER: Die Förderung von Elektromobilität ist ein Baustein, um die klimapolitischen Ziele im Verkehrssektor zu erreichen. Ebenso wichtig sind alternative Antriebstechnologien und Verkehrsmittel sowie Sharing-Konzepte. Neben unserer eigenen E-Fahrzeugflotte setzen wir beispielsweise auf Erdgasfahrzeuge. Wir unterstützen unsere Kunden aber auch bei der Anschaffung von E-Rollern, stellen jedem Mitarbeiter ein Jobticket zur Verfügung und sind seit 2012 an book-n-drive beteiligt, dem größten Carsharing-Anbieter im Rhein-Main-Gebiet.

Lesen Sie, welche Chancen die Elektromobilität bietet.


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