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Ein Tag Wasser für ein Brötchen

Bereits fünf Mal haben sich die Wasserversorger Sachsen-Anhalts verglichen. Ein/e Sachsen-Anhaltiner/in gibt durchschnittlich 27 Cent pro Tag für sein/ihr Trinkwasser aus – so viel wie ein Weizenbrötchen koste, so der öffentliche Projektbericht. Die beteiligten Unternehmen versorgen 43 Prozent der Bevölkerung und geben 50 Prozent der Wasserabgabe ab.

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19 Unternehmen nahmen an dem Vergleich teil; sie repräsentieren ein eher ländlich und „teilweise weitläufig strukturiertes“ Versorgungsgebiet. Bezugsjahr ist das trockene Jahr 2018.

Zwei Herausforderungen werden für die nächsten Jahre erwartet: die Finanzierung der verschiedenen Anlagekosten und die „Effektivität von Reinvestitionen bzw. ein nachhaltig optimaler Mitteleinsatz für Rehabilitationsmaßnahmen,“ so die Publikation. 11 der 19 Unternehmen erhalten ihr Wasser vollständig von 2 Vorlieferanten, weitere 2 Unternehmen zum größeren Teil.

Mit 105 Litern je Einwohner und Tag liegt Sachsen-Anhalt trotz erhöhtem Wasserbedarf in 2018 weit unter dem Bundesdurchschnitt (127 Liter). 

Lesen Sie hier ausgewählte Ergebnisse.

Wirtschaftlichkeit

Die durchschnittlichen Brutto-Ausgaben des Kunden für Trinkwasser betrugen 99 Euro (je versorgtem Einwohner; aus erhobenen wiederkehrenden Mengen- und Grundentgelten). 100 Prozent Kostendeckungsgrad werden als notwendig erachtet, die Projektteilnehmer weisen 97 Prozent aus (wobei die jährlichen Werte schwanken). 

Personal 

Die sich vergleichenden Unternehmen bildeten ihre Mitarbeiter/innen knapp 13 Stunden jährlich weiter. Dies ist weniger als der Branchenwert von 2 Weiterbildungstagen je Mitarbeiter/in in anderen Bundesländern.

Mit 30 Unfällen je 1.000 Mitarbeiter/innen lag der Wert über dem deutschlandweiten und branchenunabhängigen Wert von 21 Unfällen (deutsche gesetzliche Unfallstatistik, Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle).

Kundenservice

Zwei der teilnehmenden Wasserversorger haben eine repräsentative Kundenumfrage durchgeführt (innerhalb der vergangenen 3 Jahre). 

Nachhaltigkeit

Die Leitungsrehabilitation lag mit 0,55 Prozent auf einem niedrigen Wert. Dabei sei zu berücksichtigen, dass es lokal und zeitlich deutliche Diskrepanzen bei den Sanierungs- und Erneuerungsbedarfen gebe, so der öffentliche Projektbericht. Zudem müsse die Rehabilitationsrate mit den Qualitäts- und Zustandsbeurteilungen des Rohrnetzes verknüpft werden. Die Anlagen der beteiligten Wasserversorger sind im Mittel 34 Jahre alt. 

Versorgungssicherheit und -qualität

Die maximale Auslastung der Aufbereitungskapazität lag für die 8 Wasserversorger, die selbst Wasser gewinnen und aufbereiten, bei fast 65 Prozent, wobei die höchsten Werte knapp unter 100 Prozent lagen.

Mehrfachwiederholer

8 Unternehmen haben an allen 5 Vergleichsrunden teilgenommen. Bei ihnen ist festzustellen, dass die Rohrnetzlänge je Einwohner von 9,98 im Jahr 2010 auf 10,98 in 2018 stieg (gewichtetes Mittel). Dies ist eine Folge der rückläufigen Bevölkerungszahlen. 
Auf 103 Liter pro Tag wuchs die spezifische Wasserabgabe je Einwohner in dieser Vergleichsgruppe, nach 90 Litern in 2010. 

BDEW empfiehlt Benchmarking

Der BDEW empfiehlt seinen Mitgliedern die Teilnahme und fördert die Umsetzung von Benchmarking-Projekten, vor allem da die Umweltminister der Bundesländer das Ziel ausgegeben haben, dass 80 Prozent der abgegebenen Wassermenge in einem Bundesland von einem Benchmarking-Projekt erfasst sein sollen (innerhalb der vergangenen drei Jahre). 

Service des BDEW

Neben einer Übersichtsseite finden Sie alle aktuellen öffentlichen Berichte der Benchmarking-Projekte auf unserer Website:

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