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Primärenergieverbrauch Deutschlands gesunken

Im 1. Quartal 2019 lag der Primärenergieverbrauch mit 3.730 Petajoule beziehungsweise 127,4 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen mitteilte, wurde diese Entwicklung größtenteils von der Witterung beeinflusst.

Nach einem gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich kühleren Januar lagen die Temperaturen im Februar und im März nicht nur höher als im Vorjahr, sondern überstiegen auch das langjährige Mittel. Zudem sorgten die sehr günstigen Windverhältnisse für eine Verschiebung im Energieträgermix der Stromerzeugung.

Erdgas- und Stromverbrauch

Der Erdgasverbrauch nahm in den ersten drei Monaten 2019 effektiv um 2,2 Prozent auf 358 Mrd. kWh ab. Hauptursache dieser Entwicklung war wie bei der Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im Allgemeinen auch hier die Witterung. Der Einsatz von Erdgas in der Stromerzeugung war auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Erdgas deckte den Primärenergieverbrauch in Deutschland im 1. Quartal 2019 zu 31,2 Prozent und lag damit vor dem Mineralöl.

Der Stromverbrauch (einschließlich Speicherdifferenz und Netzverluste) betrug im Berichtszeitraum 144 Mrd. kWh und ging damit um 1,7 Prozent zurück.

Kernkraft, Stromaustausch und Erneuerbare Energien

Die Kernkraftwerke erzeugten im 1. Quartal 2019 mit 20,8 Mrd. kWh 4,0 Prozent mehr Strom als im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Kernenergie an der Deckung des Primärenergieverbrauchs beträgt für das 1. Quartal 6,1 Prozent.

Der Stromaustauschsaldo Deutschlands mit seinen Nachbarländern lag bisher mit einem Ausfuhrüberschuss von 18,0 Mrd. kWh über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Der Beitrag der Erneuerbaren Energien zur Deckung des Strombedarfs betrug in den ersten drei Monaten 44 Prozent. Windkraftanlagen an Land lieferten 25,2 Prozent mehr Strom als im Vorjahreszeitraum, Offshore-Anlagen sogar 33,0 Prozent mehr. Aus Biomasse und dem erneuerbaren Anteil des Hausmülls wurde in etwa gleich viel Strom wie im Vorjahresquartal produziert. Die Stromerzeugung der Photovoltaikanlagen stieg um 14,8 Prozent. Wasserkraftanlagen lieferten aufgrund weiterhin fehlender gleichmäßiger Niederschläge bisher 3,8 Prozent weniger Strom. Gemessen am Primärenergieverbrauch erfuhren die Erneuerbaren insgesamt einen Zuwachs von 1,8 Prozent; ihr Anteil bezogen auf den Primärenergieverbrauch betrug am Ende des dritten Quartals 15,1 Prozent.

Mineralöl, Braun- und Steinkohle

Der Mineralölverbrauch stieg um 2,9 Prozent. Für diese Entwicklung war der Anstieg des Verbrauchs von Diesel- und Flugkraftstoff sowie die Aufstockung der Heizölvorräte bei den Verbrauchern verantwortlich.

Der Verbrauch von Steinkohle sank im 1. Quartal 2019 um 15,7 Prozent. Infolge hoher Stromeinspeisungen aus Wind- und Photovoltaikanlagen wurde weniger Strom aus Steinkohle erzeugt. Außerdem wirkten sich die zum Ende des Vorjahres erfolgten Stilllegungen von Kraftwerksblöcken aus. Der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie war um rund 3 Prozent rückläufig.

Der Verbrauch von Braunkohle nahm in den ersten drei Monaten 2019 um 16,6 Prozent ab. Dieser erhebliche Rückgang hatte vor allem drei Ursachen: Die stark gestiegene Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, die Überführung weiterer Braunkohlenkraftwerksblöcke in die Sicherheitsbereitschaft sowie die Auswirkungen des Rodungsstopps im Hambacher Forst auf die Braunkohlenförderung.

Detaillierte Angaben zum Primärenergieverbrauch in Deutschland finden sich auf der Website der AG Energiebilanzen.

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