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Am Anfang steht das Windrad – Ausbau auch für Wasserstoffproduktion

Windenergie leistet einen bedeutenden Beitrag für die Versorgung von Elektrolyseanlagen mit grünem Strom. Umso erfreulicher ist es, dass die EU neue Ausbauziele von Offshore-Anlagen anstrebt. 

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© ENERTRAG photo credit Silke Reents

Vor den Küsten Europas schlummert großes Potenzial zur Nutzung Erneuerbarer Energien, die für den EU-Green Deal und die Erreichung der Klimaneutralität der EU unverzichtbar sind. Die jetzt erstmalig klar formulierten europäischen Ausbauziele von 300 GW Offshore-Windenergie und 60 GW Meeresenergie bis 2050 sind ein wichtiges Signal für die Windenergiebranche. Gleichzeitig sind die Mengen an grünen Strom wichtig für die Versorgung von Elektrolyseanlagen für die Produktion von grünem Wasserstoff – einem Schlüsselelement für die Energiewende und die EU-Klimaziele. 
  
Doch auch im Onshore-Bereich sollte der Ausbau vorangetrieben werden. Das Hybridkraftwerk der ENERTRAG AG in Prenzlau nutzt bislang drei Windkraftanlagen, um einen Elektrolyseur mit erneuerbarem Strom zu versorgen. Dabei könnte das Unternehmen mehr als 400 weitere Anlagen anschließen.

© ENERTRAG photo credit Silke Reents

Aktuell ist der grüne Strom für die Power-to-Gas-Anlage allerdings noch mit der EEG-Umlage belastet, sodass eine wirtschaftliche Produktion von Wasserstoff noch ein deutliches Minusgeschäft wäre. Hier braucht es dringend eine Anpassung der Rahmenbedingungen. Mit den noch vorhandenen Windkraftanlagen könnten ca. 130 MW an Elektrolyseleistung erzeugt und jährlich 10.000 Tonnen grünen Wasserstoff produziert werden.

Ein mögliches Anwendungsfeld hierfür wäre der Langstrecken- und Schwerlastverkehr. Wasserstoffbetriebene PKW verbrauchen 1 kg H2 pro 100km. LKW verbrauchen rund 10 kg/100km. Mit den noch anzuschließenden Windkraftanlagen könnte beispielsweise ausreichend grüner Wasserstoff für 1.000 LKW bereitgestellt werden, die jeweils 100.000 km CO2-neutral pro Jahr zurücklegen könnten.

Alternativ könnte die ENERTRAG jährlich aber auch fast 85.000 PKW mit grünem H2 versorgen, die mit grünem Wasserstoff jeweils 12.000 km zurücklegen könnten. Dies entspricht in etwa der durchschnittlichen Fahrleistung von deutschen Autofahrern. Die Dekarbonisierung des Verkehrs und somit auch die EU-Klimaziele könnten vom Einsatz von Wasserstoff entscheidend profitieren.

Das Projekt wird im Rahmen der BDEW-Wasserstoff-Kampagne als Best-Practice-Beispiel der Woche vorgestellt. Mit der Kampagne nimmt der BDEW das vielseitig einsetzbare „Energietalent“ Wasserstoff in den Fokus. Die Kampagne umfasst verschiedene Kommunikationsmaßnahmen von der Pressearbeit, über Social Media bis hin zu Veranstaltungen. Auf der Kampagnen-Webseite stellt der BDEW u.a. wöchentlich neue Best-Practice-Projekte von Mitgliedsunternehmen vor. Möchten auch Sie sich mit Ihrem Wasserstoffprojekt beteiligen? Melden Sie sich gern bei uns und nutzen auch den gemeinsamen Kampagnenhashtag #Energietalent.

Der BDEW informiert über die aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft hier.

WIR.ERREICHEN.MEHR.

Unter diesem Motto findet am 16. - 17. Juni 2021 der BDEW Kongress statt Hybrides Format - entscheiden Sie, ob Sie vor Ort oder virtuell teilnehmen. Melden Sie sich gerne an.

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