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BDEW zur Marktkonsultation der Bundesnetzagentur zur Regulierung von Wasserstoffnetzen:

„Klare und verlässliche Rahmenbedingungen sind essenziell für Investitionen in den Hochlauf von Wasserstoff“

Der BDEW hat heute seine Stellungnahme zur Marktkonsultation der Bundesnetzagentur zur Regulierung von Wasserstoffnetzen eingereicht. Ziel der Konsultation ist eine Bestandsaufnahme und Analyse einer Regulierungsbedürftigkeit künftiger Wasserstoffnetze.

„Die Bundesnetzagentur stellt zu Recht fest, dass die derzeitigen Regelungen für Wasserstoff nicht ausreichend sind, um den Aufbau eines Wasserstoffmarktes regulatorisch zu unterstützen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Deshalb verwundert es umso mehr, dass die Bestandsaufnahme der Bundesnetzagentur die Fortentwicklung der Gasmarktregulierung für den Hochlauf eines Wasserstoffmarktes in Frage stellt“. 

Die Unternehmen der Energiewirtschaft engagieren sich bereits heute vielfältig entlang der gesamten Wertschöpfungskette für den Hochlauf eines Wasserstoffmarkts. Für die Unternehmen sind klare und verlässliche Rahmenbedingungen essenziell für ihre Investitionen

In seiner Stellungnahme macht der BDEW deutlich, dass gasförmige Energieträger nur dann effizient einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten können, wenn ihre Potenziale über die gesamte Breite des „Systems Gas“ adressiert werden: Vom Energieträger selbst über die Infrastruktur und Speicherung bis hin zu den verschiedenen Anwendungsbereichen, einschließlich des Wärmesektors. Die von der Bundesnetzagentur skizzierten Szenarien würden hier zu kurz greifen. Einen umfassenden und sektorübergreifenden Plan für den Umbau der Gasversorgung hat der BDEW mit seiner „Roadmap Gas“ in diesem Jahr veröffentlicht. 

Als praktikablen Einstieg in den notwendigen Regulierungsrahmen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft hält der BDEW die bestehende Gasnetzregulierung für geeignet. Gemeinsam mit weiteren Verbänden hat der BDEW hierzu bereits im April 2020 erste Vorschläge für schnell notwendige Anpassungen im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und in der Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) unterbreitet. Der BDEW bedauert, dass weder das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie noch die BNetzA die in der Branche entwickelten Ansätze bislang aufgegriffen haben. 

In seiner Stellungnahme mahnt der BDEW, die Regulierung der Wasserstoffnetze nicht allein auf nationaler Ebene zu betrachten. Die Impulse für notwendige regulatorische Anpassungen aus der europäischen Wasserstoffstrategie sollten ebenfalls aufgegriffen werden. In diesem Zusammenhang ist es aus BDEW-Sicht insbesondere notwendig, sich auf eine einheitliche Klassifizierung zu einigen. 

Der BDEW wird die Ausgestaltung einer Wasserstoffwirtschaft weiterhin aktiv vorantreiben und steht als größter Branchenverband mit seiner Expertise aus der gesamten Wertschöpfungsbreite der Mitgliedsunternehmen als konstruktiver Ansprechpartner zu Verfügung. 

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