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Statement für die Presse:

BDEW zur Smart-Meter-Roadmap des BMWi

Das Bundeswirtschaftsministerium hat gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die bereits seit einiger Zeit angekündigte Roadmap zu intelligenten Messsystemen vorgelegt. Sie stellt die Standardisierungsstrategie der Behörden zur sektorübergreifenden Digitalisierung nach dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vor. Die Roadmap dient somit als Arbeitsplan für die Weiterentwicklung der Smart-Meter-Gateways (SMGW) hin zu einer umfassenden Kommunikationsplattform für die Energiewende und gibt Zeitpläne für die Ertüchtigung von SMGW für Mehrwertdienste sowie für weitere Anwendungen in den Bereichen Sub-Metering, Smart Grid, Home, Mobility und Services vor. Weitere Inhalte sind ein Überblick über die Entwicklung und Implementierung von Vorgaben des Gesetzes auf Behörden-Seite, wie beispielsweise Sicherheitsanforderungen der Datenkommunikation und Zertifizierung der Gateways. Zur Vorlage der Roadmap erklärt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW):

„Endlich legt das Bundeswirtschaftsministerium seine Vorstellungen und Zeitpläne vor, wie es mit der Entwicklung der Smart Meter Gateways weitergehen soll.

Leider sind die vorgelegten Zeitpläne jedoch mehr an politischen Wunschvorstellungen ausgerichtet, als an realistischen Entwicklungs- und Zertifizierungszeiten für Smart Meter Gateways. Vor dem Hintergrund der Erfahrung mit massiven Verzögerungen bei der Zertifizierung und Entwicklung von Smart Meter Gateways der ersten Generation – die immer noch nicht vollständig abgeschlossen sind – wird damit die Chance vertan, mit realistischen Zeitplänen Vertrauen im Markt für die weitere Geräteentwicklung zu schaffen.

Ein entscheidender Baustein der Digitalisierung liegt zudem immer noch nicht vor: Drei durch das BSI zertifizierte Gateways, um endlich mit dem Rollout starten zu können. Daran ändert auch die gestern veröffentlichte Marktanalyse des BSI nichts. Der Zertifizierungs-Prozess hat sich bedauerlicherweise zu einem nicht enden wollenden Hindernislauf mit immer neuen Hürden entwickelt. Dies ist besonders ärgerlich, da die Branche ihre Hausaufgaben längst gemacht hat und bereits Ende 2017 mit Millionenaufwand alle notwendigen technischen Prozesse implementiert hat.

Ein zeitnaher Rollout und die anschließende, dringend benötigte Weiterentwicklung von Smart Meter Gateways insbesondere hinsichtlich der Steuerbarkeit kann nur gelingen, wenn nun auch die anderen Akteure nachlegen. Das Bundeswirtschaftsministerium muss hierzu schnellstmöglich ein effektives Projektmanagement aufsetzen, um die strukturellen Schwierigkeiten zu überwinden, falsche Prioritätensetzung zu vermeiden und die Entwicklungen bei allen Stakeholdern effizient und zielführend zu koordinieren. Dazu gehört die Einrichtung einer Projektstelle mit zusätzlichem qualifiziertem Personal, wie es das Ministerium ja auch an anderer Stelle, beispielsweise bei den SINTEG-Projekten, plant.

Außerdem muss das Bundeswirtschaftsministerium jetzt endlich die Verbraucher über seine Pläne zur Einführung von Smart Metern informieren und die Prosumer in den Prozess der Digitalisierung der Energiewende mit einbeziehen. Hierzu bedarf es intensiver Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums.

Wir brauchen jetzt ein pragmatisches, zielgerichtetes und vor allem koordiniertes Vorgehen aller beteiligten Behörden, damit die Digitalisierung der Energiewende gelingt und der Roll-Out intelligenter Messsyteme endlich starten kann.“

Die Roadmap können Sie als Anlage zum Statement auf unserer Website abrufen.

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Überblicksseite zum Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), das die Vorgaben zur Messung und zum Messstellenbetrieb bündelt.

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