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Für mehr Resilienz im Energiesystem

Veranstaltung zu neuen Gasen und Forderungspapier veröffentlicht.

Gruppenaufnahme Veranstaltung Neue Gase

© Artribute Toni Kretzschmar

 

Mit einem neuen Forderungspapier unterstreichen BDEW, DVGW und die Gas- und Wasserstoffwirtschaft die Bedeutung klarer energiepolitischer Leitplanken für den Hochlauf neuer Gase. Sie plädieren für Tempo bei der Kraftwerksstrategie, Stärkung der erneuerbaren und kohlenstoffarmen Gase und ein pragmatisches GEG. Diese Punkte standen auch im Fokus der Veranstaltung am 26. November 2025, die Fachleute aus Energiebranche, Industrie, Wissenschaft und Politik in Berlin zusammenbrachte.

Unter dem Motto „Mehr Resilienz, mehr Markt – Neue Gase als Treiber für eine starke Wirtschaft“ betonten die Verbände ihren Anspruch, die Transformation der Energieversorgung aktiv zu gestalten – für einen resilienten und klimaneutralen Industriestandort, der auf erneuerbarem Strom und neuen Gasen basiert. Im Rahmen des Transformationspfads Neue Gase fordern sie verlässliche Marktbedingungen und regulatorische Klarheit für Wasserstoff, seine Derivate und Biomethan. Die folgenden drei Punkte sind entscheidend, um die Energie- und Klimapolitik wieder auf Kurs zu bringen:

  • Kraftwerksstrategie beschleunigen: Die Verbände drängen auf zügige Ausschreibungen für neue steuerbare Leistung. Die Bedingungen für H₂ready-Gaskraftwerke und andere flexible Anlagen müssen den Markthochlauf von Wasserstoff unterstützen und Investitionssicherheit schaffen.
  • Erneuerbare und kohlenstoffarme Gase stärken: Um eine der wesentlichen Dekarbonisierungsoptionen für die Industrie zu realisieren, müssen Kostenbelastungen sinken und echte Technologieoffenheit geschaffen werden.
  • Gebäudeenergiegesetz (GEG) anpassen: Die aktuellen Vorgaben behindern den Einsatz neuer Gase. Nötig sind pragmatische Regeln, die auch den Weg für Wasserstoff und Biomethan offenhalten.

Nach einer Keynote von Bernhard Kluttig (BMWK) zur Rolle neuer Gase widmeten sich Impulse und Panels technischen, infrastrukturellen und ökonomischen Fragen des Markthochlaufs. Expertinnen und Experten beleuchteten dabei zentrale Aspekte wie Netzentwicklung, Speicherbedarf, Finanzierung und das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Im abschließenden Panel „Energieagenda 2030“ diskutierten die Bundestagsabgeordneten Fabian Gramling (CDU), Mahmut Özdemir (SPD) und Katrin Uhlig (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) über Prioritäten der kommenden Jahre.

„Dass neuen Gasen eine tragende Rolle in einem resilienten Energiesystem der Zukunft zukommt, ist wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Konsens. Elektrolyseuren können zusätzlich einen Beitrag zur Systemintegration leisten“, erklärt Dr. Kirsten Westphal, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDEW. „Bei der Infrastruktur ist der Grundstein mit einem bestehenden Gasnetz, dem im Aufbau befindlichen Wasserstoffkernnetz und geplanten Wasserstoffspeichern schon gelegt. H₂ready-Kraftwerke und KWK-Anlagen sollen zukünftig einspringen, wenn Wind und Sonne nicht liefern. Wir brauchen jetzt schnelle Ausschreibungen für diese Anlagen und staatliche Absicherungen wie einen Kapazitätsmarkt, damit Investitionen stattfinden können.“

Das veröffentlichte Forderungspapier „Mehr Resilienz, mehr Markt – Neue Gase als Treiber für eine starke Wirtschaft“ fasst die wesentlichen energiepolitischen Voraussetzungen für den Hochlauf neuer Gase zusammen – von marktstützenden Anreizen über den Ausbau der Infrastruktur bis zu klaren Vorgaben für Wasserstoff, Biomethan und Carbon Management. Sie sind entscheidend für Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität.

Weitere Informationen hier, sowie in der Pressemitteilung und dem Dossier Transformationspfad Neue Gase.

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