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KMU-Best-Practice: Digitaler Zwilling ist der Schlüssel

Erfolgreiche Wasserstoffprojekte der Stadtwerke Feuchtwangen.

Wasserstoffanlage Feuchtwangen

© IFSEC Gruppe

 

Die Stadtwerke Feuchtwangen setzen konsequent auf Wasserstofftechnologien. Sie zeigen, wie regionale Energieversorger auch gemeinsam mit Partnerunternehmen die Energiewende mit Innovation, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit aktiv gestalten können.

Die Stadtwerke Feuchtwangen treiben den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Energieversorgung entschlossen voran. Mit der Gründung der H2 Hub nahKRAFT GmbH und dem Einstieg der IFSEC Green H2 AG als Hauptgesellschafter wurde ein entscheidender Schritt vollzogen. Die IFSEC übernimmt 51 Prozent der Anteile, die Stadtwerke halten 49 Prozent – ein Modell, das kommunale Verankerung und regionale Wertschöpfung mit privatem Kapital und Know-how verbindet. Gemeinsam wird die Geschäftsführung besetzt, um die Projektentwicklung auf ein breites Fundament zu stellen.

Zentrales technisches Element ist der geplante Elektrolyseur, der ab Ende 2026 jährlich bis zu 600 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren soll. Damit wird Feuchtwangen zu einem der bedeutendsten Produktionsstandorte für Wasserstoff in der Region. Schon heute sichern erste Abnahmeverträge ab 2027 mindestens 200 Tonnen pro Jahr. Weitere Vereinbarungen mit Abnehmern aus Industrie und Verkehr sind in Vorbereitung. Für den Betrieb des Elektrolyseurs werden rund 5.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr benötigt – ein Wert, der im Verhältnis zum regionalen Verbrauch unproblematisch ist.

Besonders innovativ ist der Einsatz eines digitalen Zwillings. Dieses virtuelle Abbild der Anlage simuliert den Betrieb bereits vor der Inbetriebnahme und ermöglicht es, Szenarien wie Strompreisschwankungen, Wetterextreme oder Netzstörungen durchzuspielen. So können Risiken frühzeitig erkannt, die Auslegung der Anlage optimiert und die Effizienz langfristig gesichert werden. Der digitale Zwilling wird damit zu einem zentralen Steuerungsinstrument, das Betriebssicherheit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen stärkt.

Das Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit 5 Millionen Euro im Rahmen des BayFELI-Programms gefördert. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf 15 bis 20 Millionen Euro.

Die Stadtwerke Feuchtwagen beweisen, dass die Zukunft der Energieversorgung dezentral, klimafreundlich und innovativ ist. Mit Wasserstoff als strategischem Schlüsselbaustein, dem Einsatz digitaler Technologien und einer starken Partnerschaft entsteht hier ein Best-Practice-Modell, das Vorbild für andere Regionen sein kann – und zugleich die Rolle von Stadtwerken als Innovationstreiber und Garant für Versorgungssicherheit unterstreicht.

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