Mit dem Aufbau von LNG-Importkapazitäten reagierte Deutschland kurzfristig auf die Gaskrise infolge des Ukraine-Kriegs. Das LNG-Beschleunigungsgesetz befristet Genehmigungen für die LNG-Anlagen zum 31. Dezember 2043. Ein Weiterbetreib der Terminals ist nur möglich, wenn sie für erneuerbaren und kohlenstoffarmen Wasserstoff sowie dessen Derivate genutzt werden. Die Infrastruktur muss also für den Import dieser Moleküle transformiert werden. Das Diskussionspapier skizziert die wichtigsten Anforderungen, Erfolgsfaktoren und politischen Rahmenbedingungen für den Umbau der Gasimportterminals und gibt Handlungsempfehlungen für den zügigen Hochlauf von Wasserstoffimporten. Der Schwerpunkt liegt auf den bis 2030 notwendigen Maßnahmen.
Die Handlungsempfehlungen knapp zusammengefasst:
- Erarbeitung eines „Masterplans Wasserstoffimportterminals“ unter Berücksichtigung von schwimmenden und landbasierten Terminaloptionen mit Zeithorizonten, Investitionsbedarfen, Zuständigkeitsverteilungen und politischer Koordination.
- Teil des Masterplans muss eine stärkere Eingrenzung der möglichen Energieträger bzw. Derivate sein.
- Erweiterung bestehender Förderinstrumente (z.B. Bundesförderung Terminalinfrastruktur, IPCEI-H2, CfD-Mechanismen).
- Förderliche Rahmenbedingungen für Pioniere und Infrastrukturbeteiligte schaffen: Die Möglichkeit, für Erstnutzer und (Mit-)Investoren differenzierte Vertragsbedingungen zu ermöglichen, sollte explizit in den Rahmenbedingungen verankert werden.
- Abnahme für die H2-Importinfrastruktur sichern: Rechtlich-regulatorische Unsicherheiten entlang der H2-Wertschöpfungskette und damit für den H2-Kunden müssen identifiziert und offene Fragestellungen geklärt werden (z.B. Netzanschluss, Transport- und Haftungsfragen im H2-Kernnetz).
Weiteres Verfahren:
Auf Basis des Diskussionspapiers und der noch in Bearbeitung befindlichen BDEW-Stellungnahme zum Wasserstoffbeschleunigungsgesetz werden die Handlungsempfehlungen über den Sommer in einer AG ausdifferenziert. Ziel ist es, zentrale Handlungsbedarfe und Entwicklungspfade systematisch zu erfassen und ein strukturiertes Mapping relevanter Regelungsbereiche vorzunehmen.
Das Diskussionspapier finden Sie im Download-Bereich.