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Rahmenbedingungen beeinflussen Wasserstoffkosten

BDEW zeigt wesentliche Kostenfaktoren auf, die sich auf die Wirtschaftlichkeit der Wasserstofferzeugung auswirken.

Anlage zur Wasserstoff-Produktion

© Orange Dragon Studio / Shutterstock

 

Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle in der Dekarbonisierung von Industrie und Energiewirtschaft spielen – nicht nur als erneuerbares und kohlenstoffarmes Molekül für Industrieprozesse und Erzeugung, sondern auch mit seiner Systemfunktion, indem Wasserstoff Erneuerbare Energien speicherbar und damit verlässlich nutz- und effizient transportierbar macht. Derzeit befindet sich der Wasserstoffhochlauf jedoch noch in seiner initialen Phase, das heißt sowohl die notwendige Infrastruktur als auch der Markt selbst mit hinreichendem Angebot und Nachfrage müssen erst noch aufgebaut werden. In dieser Anfangsphase bedarf der Mengenhochlauf selbst einer Anschubförderung.

Im neu veröffentlichten Papier des BDEW werden aktuell vorhandene sowie absehbar entstehende Kostenfaktoren der Wasserstoffgestehung aufgeführt, die aus rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen resultieren. Es wird aufgezeigt, wie die Rahmenbedingungen die Kostenstruktur beeinflussen und sich im Wasserstoffmarkt und auf die Wettbewerbsfähigkeit von hierzulande erzeugtem Wasserstoff im europäischen und internationalen Vergleich auswirken können. Hinzu kommt, dass eine Kostenreduktion durch den Abbau von rechtlich und regulatorisch induzierten Kostenfaktoren auch im Falle einer staatlichen Förderung von Projekten zu Beginn des Hochlaufes die notwendige Fördersumme und somit die Belastung des Haushaltes erheblich reduzieren kann. 

Bei angenommenen Gestehungskosten von rund 10 €/kg für RFNBO-konformen Wasserstoff in Deutschland im Jahr 2030 könnten mehr als 50 Prozent durch regulatorische Vorgaben verursacht werden. Die Strombezugskriterien der Delegierten Rechtsakte sowie der Wegfall der Netzentgeltbefreiung für Elektrolyseure bilden die größten potenziellen Kostenfaktoren.

Dennoch sind auch die geringeren Kostenfaktoren, wie diverse Umlagen oder die geplanten Baukostenzuschüsse in Summe erhebliche zusätzliche Belastungen, die Business Cases verhindern können. Es wird deutlich, dass eine umfassende Entlastung bei Abgaben und Umlagen in der Hochlaufphase ein zentraler Hebel sein kann.

Diese müssen jedoch immer systemisch betrachtet werden, um andere Netznutzer oder Wertschöpfungsstufen nicht übermäßig zu belasten.

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