„Wir begrüßen, dass die Bundesregierung mit dem Social-Leasing-Programm neuen Schwung in den Elektromobilitätsmarkt bringt. Zudem haben wir Verständnis dafür, dass sie die Diskussion um das Verbrennerverbot 2035 beenden, und eine übermäßige Belastung der europäischen Automobilindustrie vermeiden will.
Allerdings bedeuten diese Beschlüsse auch, dass die Ambition bei der Elektromobilität sinkt. Für die Unternehmen, die im Vertrauen auf die Rahmenbedingungen massiv in die Elektromobilität in Deutschland investiert haben, bedeutet diese Kursänderung einen Einschnitt in ihr Geschäftsmodell. Dies trifft Hersteller, Zulieferer sowie die Energie- und Ladeinfrastrukturbranche gleichermaßen. Hier muss die Politik gegensteuern.
Die Ladebranche hat geliefert: Wir übertreffen die europäischen Ziele werden damit um das 2,5-fache. Die Belegung der Ladesäulen liegt deutschlandweit im Schnitt bei nur rund 15 Prozent.
Wenn die Politik die Elektromobilität voranbringen will, muss sie die geplanten Anpassungen daher durch eine bessere steuerliche Unterstützung weiter flankieren. In den vergangenen Monaten hat die Bundesregierung Maßnahmen verabschiedet, die in die richtige Richtung gehen. Sie fallen aber vom Hebel her nur wenig ins Gewicht - Kfz-Steuer - oder adressieren nur eine eingeschränkte Zielgruppe - Flottenbetreiber. Auch die im letzten Monat beschlossene und nun konkretisierte Absatzförderung für Elektrofahrzeuge ist in ihrer Grundintention und sozialen Ausgestaltung richtig.
Doch die Ausweitung des neuen Förderprogramms für E-Mobilität auf Plug-in Hybride relativiert den Hochlauf von E-Pkw, die Belegung von Ladesäulen, und am Ende den weiteren vorauslaufenden Ausbau der Ladesäulen. Für einen wirtschaftlichen Betrieb ist dies nicht ausreichend. Es ist dringend an der Zeit für eine ganzheitliche Elektromobilitätsstrategie.“