Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an die Mobilfunkabdeckung, etwa durch den fortschreitenden 5G-Ausbau und neue Versorgungsauflagen, zeigt die Studie von WIK-Consult anhand belastbarer Zahlen, welches Potenzial bestehende Infrastrukturen bieten. So könnten über 20 Prozent der reinen weißen Flecken und sogar über 40 Prozent der weißen und grauen Flecken über bestehende Infrastrukturen potenziell abgedeckt werden. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, erklärt dazu:
„Die Studie zeigt, welches ungenutzte Potenzial in der vorhandenen Infrastruktur der Energieversorger steckt. Der Mobilfunkausbau kann schneller, effizienter und ökologisch verantwortungsvoller erfolgen, wenn Mobilfunkantennen verstärkt etwa an bestehende Windkraftanlagen oder Strommasten angebracht werden, so dass die Notwendigkeit des Neubaus eines Funkmastes entfällt. Gerade in ländlichen Gebieten ist das ein echter Fortschritt: Wir sparen Zeit, Kosten und Ressourcen – und schützen zugleich Natur und Umwelt.
Die Studie verdeutlicht außerdem, dass es jetzt wichtig ist, dass wir alle Beteiligten an einen Tisch bringen. Energieversorger, Mobilfunknetzbetreiber, Kommunen und Behörden müssen gemeinsam Lösungen erarbeiten, um den Mobilfunkausbau zu beschleunigen. Wir stehen bereit, diesen Prozess aktiv zu unterstützen.“
Die vorhandenen Strukturen bieten eine echte Chance, die Mobilfunkversorgung in der Fläche zu verbessern. Der Prozess könnte zusätzlich durch eine unabhängige Vermittlungsstelle verbessert werden, die das Angebot bestehender Infrastrukturen und Liegenschaften mit den Suchkreisen der Mobilfunknetzbetreiber abgleicht. Diese Funktion könnte beispielsweise von der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) übernommen werden, die sich bei der Schließung weißer Flecken im Markt etabliert und entsprechende Kompetenzen aufgebaut hat.