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DVGW und BDEW

PFAS stoppen – Jetzt handeln: Für eine europäische Strategie und die Umsetzung des Verursacherprinzips

DVGW und BDEW fordern von der EU-Kommission mehr Verantwortung für Hersteller zur Eindämmung von PFAS-Einträgen ins Wasser.

PFAS sind weltweit in Luft, Wasser, Böden und in der Nahrungskette nachweisbar. Der Eintrag dieser problematischen Substanzen in die Umwelt bedeutet für die Wasserversorgung eine enorme Herausforderung. Sie kann nur im Schulterschluss bewältigt werden.

Die Entfernung von PFAS aus den Rohwasserressourcen ist technisch hochkomplex, ressourcenintensiv und verursacht erhebliche Kosten. Hinzu kommt die Entsorgung großer Mengen PFAS-belasteter Rückstände, für die es derzeit keine praktikablen Lösungen gibt. In der Folge könnten deutlich steigende Wasserpreise, wie das Beispiel der Stadtwerke Rastatt zeigt, die Verbraucher belasten. Vor diesem Hintergrund fordern der der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) europaweite, gezielte Maßnahmen zur Eindämmung von PFAS-Emissionen. „PFAS sind eine unsichtbare Gefahr für unsere Gesundheit und unsere Wasserressourcen. Wir brauchen jetzt eine europäische Strategie, die das Verursacherprinzip durchsetzt – damit nicht die Verbraucher, sondern die Hersteller für die Kosten aufkommen,“ betonen Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW und Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. Beide Verbände adressieren anlässlich eines parlamentarischen Abends in Brüssel einen eindringlichen Appell an die EU-Kommission.

Zu begrüßen sind aus Sicht von DVGW und BDEW die bereits eingeleiteten Schritte. Dazu zählen insbesondere die Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit und der Vorschlag zur universellen PFAS-Beschränkung (UPFAS) im Rahmen der REACH-Verordnung. Ein schrittweiser, technologiebasierter Ausstieg aus PFAS mit Übergangsfristen sei eine pragmatische Strategie, die zukünftige Schadeinträge verhindere, so die Verbände.

Wesentlich ist, dass der Hauptaufnahmepfad von PFAS für den Menschen die Nahrung darstellt. Die Aufnahme von PFAS über die Nahrungsmittel überschreitet die Aufnahme durch Trinkwasser um ein Vielfaches. Dies bestätigt ein wissenschaftliches Gutachten des Hygieneinstituts des Uniklinikum Bonn.

Um jedoch die umfangreichen Altlasten und die damit verbundenen toxikologischen Risiken zu bewältigen, ist ein ebenso robustes Vorgehen erforderlich, das die erheblichen PFAS-bedingten Sanierungskosten abdeckt.

DVGW und BDEW fordern die Europäische Kommission daher auf, einen strukturierten Prozess mit allen relevanten Akteuren einzuleiten, um das Verursacherprinzip konsequent umzusetzen.

» Download: „European PFAS Strategy and Dialogue Process“ (Appell in englischer Sprache).

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