Drucken

BUND-Studie über PFAS im Wasser

Hauptaufnahmepfad sind Nahrungsmittel – um ein Vielfaches höhere Konzentrationen als im Trinkwasser

BUND-Ergebnisse nicht repräsentativ für PFAS-Konzentrationen im Trinkwasser.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nimmt Stellung zu den Ergebnissen der heute veröffentlichten Studie von BUND zum Thema PFAS im Wasser. Die BUND-Untersuchung basiert auf zeitlich und räumlich begrenzten Stichproben aus Grund-, Oberflächen- und Trinkwasser und stellt daher keine repräsentative Momentaufnahme der PFAS-Konzentration im deutschen Trinkwasser dar.

Wesentlich ist, dass der Hauptaufnahmepfad von PFAS für den Menschen die Nahrung darstellt. Die Aufnahme von PFAS über die Nahrungsmittel überschreitet die Aufnahme durch Trinkwasser um ein Vielfaches. Dies bestätigt ein wissenschaftliches Gutachten des Hygieneinstituts des Uniklinikum Bonn.

Darüber hinaus zeigen die BUND-Ergebnisse, dass in den meisten der untersuchten Trinkwasserproben zwar Spuren von PFAS nachgewiesen wurden, die künftigen Grenzwerte für 2026 bzw. 2028 jedoch in nahezu allen Fällen bereits eingehalten werden. Nur in drei Einzelproben wird der künftig geltende Grenzwert für 2028 noch überschritten. Diese Überschreitungen stehen nach derzeitiger Einschätzung im Zusammenhang mit bekannten Altlasten – insbesondere durch den früheren Einsatz PFAS-haltiger Feuerlöschschäume. Das Umweltbundesamt (UBA) hatte bereits 2020 betont, dass „Trinkwasser […] nur dann als eine besondere PFAS-Quelle [gilt], wenn das Rohwasser durch Schadensfälle mit PFAS verunreinigt wurde. In Deutschland sind bisher erst wenige Fälle bekannt“ (Quelle).

Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser, erklärt dazu: „Trinkwasser in Deutschland ist sicher. Die Wasserversorger werden stets die gesetzlich geltenden Grenzwerte einhalten. Diese Werte sind so festgelegt, dass das Trinkwasser lebenslang ohne Gesundheitsgefahr getrunken werden kann. Die PFAS-Belastung des Menschen durch Trinkwasser ist zudem gering - die tägliche Aufnahme über Lebensmittel liegt nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen um ein Vielfaches höher.“

Zunehmende Schadstoffeinträge belasten die Rohwasserressourcen, was die Aufbereitung immer aufwendiger und teurer macht. Der BDEW fordert deshalb eine wirksame Strategie, um PFAS-Einträge künftig zu verhindern. Deshalb begrüßt der BDEW das europäische Beschränkungsverfahren über ein schrittweisen, technologieorientierten Phase-out der PFAS-Stoffgruppe. Darüber hinaus setzt sich der BDEW für die Umsetzung einer Herstellerverantwortung ein: Produzenten und Importeure PFAS-haltiger Stoffe sollten künftig in einen Fonds einzahlen, aus dem die Sanierung belasteter Flächen und die Aufbereitung betroffener Wasserressourcen finanziert werden. Nur so werden wirksame Anreize geschaffen, unbedenkliche PFAS-Alternativen zu entwickeln und zugleich sichergestellt, dass die gesamten Kosten nicht von den Verbraucherinnen und Verbrauchern getragen werden müssen.

Mehr Informationen zu den Herausforderungen zu PFAS im Trinkwasser finden Sie hier.

Ansprechpartner

Suche