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Gemeinsames Statement von BDEW, BREKO und VKU

Verbände bedauern die RSPG-Empfehlung zur zukünftigen Nutzung des oberen 6-GHz-Frequenzbandes

Die Verbände BREKO, BDEW und VKU kritisieren und bedauern die Empfehlung der Radio Spectrum Policy Group (RSPG) zur zukünftigen Nutzung des oberen 6-GHz-Frequenzbands (6.425-7.125 MHz). 

Die Verbände BREKO, BDEW und VKU kritisieren und bedauern die Empfehlung der Radio Spectrum Policy Group (RSPG) zur zukünftigen Nutzung des oberen 6-GHz-Frequenzbands (6.425-7.125 MHz). Laut Medienberichten empfiehlt die RSPG eine vorrangige Nutzung von 540 MHz durch den Mobilfunk und eine vorläufige Reservierung von nur 160 MHz, die möglicherweise ab Ende 2027 für WLAN freigegeben würden. Diese Entscheidung gefährdet nach Einschätzung der Verbände die digitale Leistungsfähigkeit Deutschlands und Europas sowie zentrale Ziele der europäischen Digitalstrategie.

Das obere 6-GHz-Band ist von zentraler Bedeutung für die digitale Zukunft. Leistungsfähiges WLAN auf Basis dieses Spektrums ist die logische Ergänzung zum flächendeckenden Glasfaserausbau – und damit Voraussetzung für stabiles, schnelles Internet in Haushalten, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Rund 90 Prozent des Datenverkehrs in Deutschland werden heute über WLAN abgewickelt. Mit Anwendungen wie Augmented und Virtual Reality oder Smart-Home-Technologien steigt der Bandbreitenbedarf weiter. Die Nutzung des gesamten 6-GHz-Bands ist zudem Voraussetzung, damit der neue Wi-Fi-7-Standard, der erstmals 320-MHz-Kanäle ermöglicht, sein volles Potenzial entfalten kann.

Eine vorrangige Zuteilung eines Großteils dieses Spektrums an den Mobilfunk wäre aus Sicht der Verbände ein Rückschritt für die digitale Teilhabe. Während WLAN eine kostengünstige, breit verfügbare und effiziente Technologie darstellt, würde eine Mobilfunknutzung des Bandes nur in Ballungsräumen sinnvoll umgesetzt werden können und damit große Teile der Bevölkerung ausschließen. Eine gemeinsame Nutzung durch beide Technologien ist technisch kaum möglich, da erhebliche gegenseitige Störungen drohen.

Die Verbände fordern die Europäische Kommission auf, die Entscheidung der RSPG kritisch zu prüfen und nicht auf die Weltfunkkonferenz 2027 zu warten, um über die Zukunft dieses wichtigen Frequenzbands zu entscheiden. Stattdessen sollte sie im Interesse von Gesellschaft, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen schon jetzt sicherstellen, dass einer lizenzfreien WLAN-Nutzung im oberen 6-GHz-Band 320 MHz zur Verfügung stehen.

Internationale Vorbilder wie die USA, Kanada, Südkorea und mehrere südamerikanische Staaten haben bereits gezeigt, dass die vollständige Freigabe des 6-GHz-Bandes für WLAN die Innovationskraft und digitale Wettbewerbsfähigkeit erheblich stärkt.

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