Die nominierten Strommarktbetreiber (NEMOs) und Übertragungsnetzbetreiber konsultierten bis zum 30. Juni 2025 den ersten R&D Zwischenbericht (R0 Report) zum Thema Ko-Optimierung gemäß der Price Coupling Algorithmus Methode. Gegenstand dieses Reports sind insbesondere die Ausgestaltung von Produkten, Gebotsstrukturen und Preisbildung in einem potenziellen Marktdesign unter Ko-Optimierung. Die europäische Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden ACER hat ihre Bewertung zum R0 Report abgegeben.
Der BDEW hat sich mit einer eigenen Stellungnahme eingebracht. Insgesamt äußert der BDEW große Skepsis gegenüber dem gesamten Konzept der Ko-Optimierung. Wir warnen vor einer zu komplexen Marktarchitektur, die potenziell negative Auswirkungen auf Marktliquidität, Preisbildung und Investitionssicherheit haben könnte. Statt theoretischer Wohlfahrtsgewinne müssten praktikable, transparente und verständliche Marktmechanismen im Vordergrund stehen.
Deshalb kritisieren wir die im Bericht vorgeschlagenen Ansätze deutlich. So werden gebotsprodukt-spezifische Formate ohne technologie- oder anlagenspezifische Vorgaben vorgeschlagen, um Effizienzverluste zu vermeiden. Wir fordern unbedingt die Beibehaltung von portfolio-basierten Geboten, die vor einem volatilen Stromsystem immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Sie ermöglichen nicht zuletzt die bessere Marktintegration der Erneuerbaren.
Hintergrund
Ko-Optimierung stellt die gleichzeitige Markträumung von Day-Ahead-Fahrplanenergie- und Regelleistung gem. Electricity Balancing Verordnung dar und ist die aktuell von ACER favorisierte Methode zur Ermöglichung des Austauschs von Regelleistung. Sie zielt darauf ab, die grenzüberschreitende Übertragungskapazität dem Markt zuzuweisen, an dem sie den höchsten Marktwert hat, um eine effiziente Integration der verschiedenen Märkte zu ermöglichen.