Die BDEW-Stellungnahme zur öffentlichen Konsultation der International Sustainability & Carbon Certification System GmbH (ISCC) zur Fortentwicklung des Zertifizierungssystems wurde am Freitag, dem 30. Mai 2025 fristgerecht eingereicht. Das ISCC-System wurde in einem multistakeholderbasierten Prozess entwickelt, bei dem internationale Verbände, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und NGOs beteiligt waren. Ziel war es, hohe soziale und ökologische Nachhaltigkeitsanforderungen mit praktischer Umsetzbarkeit und Kosteneffizienz zu vereinen. Das ISCC-EU-System unterliegt zudem alle fünf Jahre einer Überprüfung durch die Europäische Kommission, bei der wissenschaftliche Erkenntnisse, Stakeholder-Feedback sowie Praxiserfahrungen und Best Practices einfließen.
Das zentrale Dokument zur Massenbilanzierung (PDF), auf das sich der Inhalt der Stellungnahme bezieht, erläutert die Massenbilanzregeln sowohl für Einsatzstoffe und Zwischenprodukte bis zur Produktion des Endkraftstoffs als auch für die Verwendung des Endkraftstoffs bis zum Endverbraucher. Zusätzlich werden Szenarien dargestellt, die die Anwendung der Massenbilanzregeln anhand konkreter Praxisbeispiele veranschaulichen.
BDEW-Bewertung
In der beigefügten Stellungnahme fordert der BDEW wir eine klare Abgrenzung zwischen direkter und virtueller Verflüssigung von Biomethan. Besonders bei der virtuellen Verflüssigung könnten Risiken unvollständiger Emissionsbilanzierung und mangelnde Transparenz entstehen, was Greenwashing begünstigen könnte. Hier ist eine präzise Regulierung notwendig.
Außerdem sollten Biomethan-Marktteilnehmer (mit Ausnahme der Endkunden) zur Einhaltung der Rückverfolgbarkeits- und Massenbilanzanforderungen als Händler unter ISCC oder einem anderen anerkannten System zertifiziert sein und den Status „Netznutzer“ im Sinne der Gasrichtlinie (EU) 2024/1788 besitzen.