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BDEW-Studie zum Weiterbetrieb von Offshore-Windparks

Koordinierter Weiterbetrieb von Offshore-Windparks und Netzanbindungen auf bis zu 35 Jahre kann Kosteneffizienz und Stromerträge erhöhen.

Offshore-Windanlage bei Sonnenuntergang

© TebNad / Shutterstock

 

Die Betriebsgenehmigungen der ersten großen Offshore-Windparks in Deutschland laufen ab etwa 2040 aus. Ohne anderweitige Festlegungen müssten die Anlagen nach 25 Jahren Betriebszeit direkt zurückgebaut werden – auch dann, wenn ihr Weiterbetrieb – je nach Einzelfallprüfung – technisch, wirtschaftlich und rechtlich möglich wäre (siehe BDEW-Whitepaper 2024). Dies ist im Sinne der Nachhaltigkeit zu hinterfragen. Hinsichtlich der Kosteneffizienz und Umsetzbarkeit ist es zudem besonders herausfordernd, dass in den bestehenden Offshore-Wind-Clustern der Nordsee häufig mehrere Windparks mit unterschiedlichen Laufzeiten an ein gemeinsames Netzanbindungssystem angeschlossen sind. Außerdem sollen bestehende Parks zukünftig zu größeren Flächen mit 2-GW-Anschlusskapazität zusammengelegt werden, was eine Koordination bei Laufzeiten, Rück- und Neubau erfordert.

Vor diesem Hintergrund wurden in der Studie des Fraunhofer IWES an einem Beispiel-Cluster in der deutschen Nordsee verschiedene Szenarien untersucht – von direktem, unkoordiniertem Rück- und Neubau bis hin zu Formen des koordinierten Weiterbetriebs mit anschließendem Rück- und Neubau. Einbezogen wurden dabei unter anderem Betriebs- und Investitionskosten, Ausfallraten, Rückbau- und Brachliegezeiten sowie Schiffs- und Lieferkettenkapazitäten.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein koordinierter Weiterbetrieb der Anlagen auf bis zu 35 Jahre Laufzeit mit anschließendem Rück- und Neubau die Stromerträge im Cluster steigern und gleichzeitig die volkswirtschaftlichen Kosten über den gesamten Zeitraum senken kann – im Vergleich zu einem Szenario ohne Weiterbetrieb. Gleichzeitig stellen die Szenarien mit einem koordinierten Weiterbetrieb vergleichsweise moderate Anforderungen an die Lieferketten und führen langfristig zu niedrigeren Belastungen des Ökosystems.

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