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BDEW-Studie zur Entwicklung der Stromnetzentgelte

Ohne Anpassung in der Netzentgeltsystematik würden sich die spezifischen Stromnetzentgelte für Niederspannungskunden bis 2045 mehr als verdoppeln.

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© Norbert Neetz / picture alliance

Die Anforderungen an die Stromnetze werden in den nächsten rund zwei Jahrzehnten durch die Elektrifizierung der Sektoren Verkehr, Wärme und Industrie, die zunehmende Digitalisierung und den Ausbau der Erneuerbaren Energien nochmals erheblich zunehmen. Mit steigenden Anforderungen an die Stromnetze steigen die Investitionsbedarfe wie auch die absoluten Netzkosten in den kommenden Jahren bis 2045 erheblich an. Das führt zu sukzessiv steigenden jährlichen Netzkosten über alle Spannungsebenen und regionalen Netzgebiete hinweg. Zugleich sind dies Investitionen in eine moderne und zukunftsorientierte Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Vor diesem Hintergrund hat der BDEW von den Beratungsunternehmen Consentec und Frontier Economics die Entwicklung der Netzentgelte analysieren lassen. Die Analyse untersucht die Netzausbaubedarfe im Übertragungs- und Verteilnetz auf Basis des Netzentwicklungsplanung 2023-2037/2045 und der BMWK-Langfristszenarien. Unter Berücksichtigung der Netzausbaubedarfe wurde abgeleitet, wie sich die Netzkosten und Netzentgelte bis 2045 entwickeln werden.

Das Ergebnis zeigt, dass sich die Versorgungsaufgabe der Stromnetzbetreiber deutlich erweitert. Der Strombedarf verdoppelt sich und damit auch die Jahreshöchstlast der Netze. Netze müssen dazu erweitert und ausgebaut werden. Dies führt etwa zu einer Verdoppelung der Netzkosten. Wenn sich Netznutzung und Kostensteigerungen gleich entwickeln, wäre eigentlich mit konstanten bzw. sinkenden spezifischen Netzentgelten zu rechnen. Allerdings steht dem die aktuelle Netzentgeltsystematik entgegen. Das Gutachten zeigt, dass die heutige Netzentgeltsystematik die Netzkosten zunehmend einseitig verteilt. Klassische Verbraucher in der Niederspannung würden ohne eine Anpassung der Systematik künftig besonders starke Belastungen erfahren. Eine neue Netzentgeltsystematik muss deshalb für eine verursachungsgerechtere Kostenverteilung sorgen. Das Gutachten unterstreicht somit auch die Notwendigkeit der von der Bundesnetzagentur begonnenen Netzentgeltreform.

Die vollständige Studie finden Sie im Download-Bereich.

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