Im Dezember 2014 haben sich die führenden Verbände und Organisationen
der deutschen Wirtschaft unter Federführung der Bundesregierung zu der Initiative
Energieeffizienz-Netzwerke zusammengeschlossen. Sie geht aus dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) hervor, in dem
die Bundesregierung zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der
Energieeffizienz in allen Sektoren (Haushalt, Industrie, Gebäude und
Verkehr) zusammengefasst hat. Unternehmen treten dazu in den Austausch mit Experten, um die eigene Energieeffizienz zu steigern und nebenbei nicht nur Energiekosten, sondern auch CO2 einzusparen.
Bereits mehr als 250 Netzwerke gegründet
Die Netzwerke werden von einem Netzwerkträger gegründet und organisatorisch unterstützt. Am Anfang der Netzwerkarbeit steht eine qualifizierte Energieberatung, um Einsparpotenziale zu identifizieren. Anschließend setzen sich die Unternehmen für die Laufzeit des Netzwerks ein eigenes Energieeinsparziel. In der Regel arbeiten acht bis 15, mindestens aber fünf Teilnehmer für etwa zwei bis drei Jahre und oft auch branchenübergreifend zusammen.
Im November 2019 waren bereits 250 Netzwerke gegründet - eine echte Erfolgsgeschichte. Gleichzeitig haben sich über 2.200 Unternehmen in den Netzwerken engagiert. Von den 250 Netzwerken werden 50 von BDEW-Mitgliedsunternehmen getragen. Insgesamt beteiligen sich 145 unserer Mitglieder entweder als Träger oder als Teilnehmer an der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke. Sie haben sich mittlerweile als kostengünstiges und marktwirtschaftliches Instrument zur Steigerung der Energieeffizienz bei Industrie- und Gewerbekunden bewährt.
Auf den Punkt gebracht: Unternehmen sparen Energie durch Energieeffizienz-Netzwerke. Energieunternehmen sehen sich dabei als natürliche Netzwerk-Partner. Ziel ist es, die Netzwerke noch besser im Markt zu etablieren.
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:
Durch den Erfahrungsaustausch und den Kompetenzgewinn in den Netzwerken werden viele zusätzliche Effizienzmaßnahmen umgesetzt. Davon profitiert der Energiedienstleistungsmarkt.
Ganzheitlicher Ansatz als Beitrag zur Energiewende
Durch den ganzheitlichen Ansatz, der bei der Arbeit im Netzwerk gewählt wird, werden Einsparmaßnahmen identifiziert, die einzelne Unternehmen in der Regel nicht finden. Gerade der offene Erfahrungsaustausch unter Anwendern – auch zwischen unterschiedlichen Branchen – führt zu größerer Akzeptanz und löst mehr Investitionen aus, als es zum Beispiel Einzelberatungen erreichen. Die Netzwerke verbreiten Ideen zur Effizienzsteigerung nachhaltiger, da sie über den Austausch unter gleichberechtigten Partnern funktionieren. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesregierung und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen.
Bis Ende 2020 sollen 500 Energieeffizienznetzwerke entstehen, die zusammen bis zu 5 Millionen Tonnen CO2 und 75 Petajoule Primärenergie einsparen können. Erste Erfolge lassen sich bereits beziffern. Zur Halbzeit der Initiative wurden rund 40 Prozent dieser Einsparziele erreicht. Und die Prognosen aus dem Monitoring abgelaufener Netzwerke zeigen: Die Einsparziele werden voraussichtlich erreicht. Die erzielten Einsparungen übertreffen in der Regel die Erwartungen der Netzwerkteilnehmer. Die Chancen der Netzwerke in der Energie- und Wasserwirtschaft sind jedoch noch nicht voll ausgeschöpft: Nicht nur Unternehmen aus den Bereichen Industrie und Gewerbe, sondern auch Netzbetreiber, Wasserversorger und Unternehmen der Immobilienwirtschaft können sich zu Netzwerken zusammenschließen. Es gibt aber auch Netzwerke, in denen ausschließlich Stadtwerke zusammenarbeiten, um Effizienzpotenziale im Betrieb zu heben und gemeinsam die technologischen Herausforderungen der Energiewende anzugehen.
Informieren Sie sich auch auf der Seite der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke