Die Transformation der Energieversorgung in Deutschland ist eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Ein zentraler Baustein dabei ist die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung. Die Stadtwerke Gießen (SWG) zeigen, wie sich diese auch mit ihrem iKWK-Projekt „PowerLahn“ umsetzen lässt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Projekts ist für Juni 2026 geplant.
Im Zentrum von „PowerLahn“ steht das Konzept der innovativen Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK) – eine Kombination aus drei bewährten Technologien:
- Blockheizkraftwerke (BHKW) für eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung,
- Power-to-Heat (P2H) -Elemente zur Integration von Stromüberschüssen,
- innovative Wärmeerzeuger wie Wärmepumpen, Solarthermie oder Geothermie.
Die SWG kombinieren dabei zwei BHKW und einen elektrischen Wärmekessel, die in ein bestehendes Kraftwerksgebäude integriert werden. Etwa zwei Kilometer entfernt, direkt am Ufer der Lahn, entstehen drei Großwärmepumpen, die als innovative Wärmeerzeuger fungieren und dem Fluss Wärme entziehen. Durch den Einsatz regenerativer Energiequellen für den Betrieb dieser Wärmepumpen können die CO₂-Emissionen jährlich um rund 7.767 Tonnen reduziert werden.
Die Umwelt profitiert dabei gleich doppelt: Die Wärmepumpen kühlen die Lahn in den Sommermonaten auch ab, was die Lebensbedingungen für Fische und andere Wasserlebewesen verbessert – ein zusätzlicher ökologischer Mehrwert.
Die Wirtschaftlichkeit eines iKWK-Projekts wie „PowerLahn“ hängt maßgeblich von staatlichen Fördermitteln ab.
Neben der Finanzierung ist auch ein effizientes Projektmanagement entscheidend für den Erfolg: Fördermittel sind oft an strenge Zeitvorgaben gebunden – insbesondere die Einhaltung von Inbetriebnahmeterminen. Verzögerungen können schnell teuer werden oder zum Verlust der Förderung führen. Die SWG begegnen diesen Herausforderungen mit sorgfältiger Planung und stringenter Umsetzung. Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor ist die klare und transparente Kommunikation mit allen beteiligten Stakeholdern – darunter Bürgerinnen und Bürger, Behörden sowie Projektpartner.