Die größte technische Herausforderung war die Überbrückung der Temperaturdifferenz zwischen Serverkühlung und den Netzanforderungen. Die Server erzeugen Abwärme mit etwa 28 °C Lufttemperatur, im Wasserkreislauf der Wärmepumpen liegt das Temperaturniveau bei rund 19 °C. Für eine Einspeisung in das Fernwärmenetz reicht das nicht aus – daher wird die Wärme mithilfe von zwei leistungsstarken Wärmepumpen auf 81 °C angehoben. Bei voller Serverauslastung erreichen die Anlagen eine Heizleistung von bis zu 1.800 Kilowatt.
Seit Inbetriebnahme der Wärmepumpen wurden bereits rund 10 Millionen Kilowattstunden Wärme in das Fernwärmenetz eingespeist – genug, um etwa 1.000 Zwei-Personen-Haushalte ganzjährig zu versorgen. Die dabei eingesparte Menge CO₂ liegt bei mehreren tausend Tonnen pro Jahr. Auch betriebswirtschaftlich zahlt sich das Projekt aus: Die Stadtwerke rechnen mit einer schnellen Amortisation, nicht zuletzt dank reduzierter Erdgasverbräuche und geringerer Betriebskosten.
Besonders effizient ist das System durch die Doppelfunktion der Wärmepumpen: Sie erzeugen nicht nur Wärme, sondern übernehmen gleichzeitig die Kühlung der Serverräume. Ein zusätzlicher Umluftkühler sorgt dafür, dass die Raumtemperatur stabil bleibt und dadurch noch mehr Abwärme nutzbar wird. Ebenfalls von Vorteil: Die Infrastruktur war bereits vorhanden – das Rechenzentrum ist direkt über dem Fernwärmenetz angesiedelt, sodass kaum bauliche Eingriffe notwendig waren. Gleichzeitig trägt die Abschaltung herkömmlicher Kühlaggregate zur Senkung des Stromverbrauchs bei, und auch die Lärmbelastung rund um das Betriebsgebäude konnte durch die neue Technik reduziert werden.
Für die Stadtwerke ist das Projekt ein zentraler Baustein ihrer Strategie, die Wärmeversorgung bis spätestens 2040 vollständig klimaneutral zu gestalten. Bereits in Planung sind weitere Wärmepumpenprojekte an bestehenden BHKW-Standorten sowie die Integration zusätzlicher Wärmequellen – darunter Außenluft, Abgase und andere industrielle Abwärmequellen.