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Wie hoch sind meine Heizkosten?

Nicht nur der Energieträger der Heizung beeinflusst die Kosten. Hausbesitzer und Mieter müssen bei den Heizkosten mehrere Faktoren im Blick behalten.

Wie hoch sind meine Heizkosten?

© Halfpoint / Shutterstock

Welche Faktoren die Heizkosten beeinflussen 

Gas, Öl, Fernwärme, Wärmepumpe, Holzpellets oder Elektroheizung? Die Auswahl der Energiequelle hat immer Auswirkungen auf die Heizkosten. Auch das Alter der Heizung spielt eine Rolle. Es gilt: Eine moderne, gut gewartete Anlage braucht weniger Energie. Alte Heizungen sind meist ineffizienter und teurer im Betrieb.

Gut isolierte Wände, Fenster und Dächer reduzieren den Wärmeverlust – und damit auch den Heizbedarf. Eine moderne Mehrfachverglasung spart Heizenergie im Vergleich zu einfach verglasten Fenstern. Und: Undichte Türen und Fenster führen zu Energieverlusten – kalte Luft dringt ein, warme Luft entweicht.

Je größer die beheizte Fläche und je höher die Decken, desto mehr Energie wird benötigt, um die Räume warm zu halten.

Wer es lieber kuschelig warm haben möchte, muss den Geldbeutel weiter aufmachen. Jedes Grad weniger spart ca. sechs Prozent Energie. Smart-Home-Steuerung oder Thermostate helfen, den Verbrauch zu optimieren.

Vor allem der Marktpreis für Gas, Öl oder Strom kann die Heizkostenrechnung beeinflussen.

Eine jährliche Heizungswartung kann bis zu vier Prozent Heizenergie einsparen.

 

Methoden zur Abrechnung von Heizkosten

Die Methode der Heizkostenabrechnung hängt ab vom Gebäudetyp, der Heiztechnik und den rechtlichen Rahmenbedingungen. In Mehrfamilienhäusern gilt das Verursacherprinzip: Wer mehr verbraucht, zahlt mehr. Besitzer von Einfamilienhäusern haben den direkten Überblick über ihre Heizkosten.

Die Gesamtkosten für Heizung und Warmwasser werden ermittelt (zum Beispiel Gasrechnung, Wartung, Betriebskosten). Diese werden auf die einzelnen Wohnungen aufgeteilt:

  • 30 bis 50 Prozent nach Wohnfläche
  • 50 bis 70 Prozent nach gemessenem Verbrauch

Zur Erfassung der verbrauchten Heizenergie werden Heizkostenverteiler an Heizkörpern und/oder Wärmemengenzähler (zum Beispiel bei Fußbodenheizungen) und Warmwasserzähler genutzt. Diese Methode ist vorgeschrieben, wenn mehrere Parteien über eine zentrale Heizanlage versorgt werden (§ 6 Heizkostenverordnung).

Eigentümer – aber zum Teil auch Mieter von Einfamilienhäusern - übernehmen direkt die Kosten etwa für

  • Brennstoffe (Gas, Öl, Pellets etc.)
  • Wartung, Schornsteinfeger, Reparaturen
  • ggf. Strom für Wärmepumpen oder Heizstäbe.

Tipps: Wie kann ich meine Heizkosten senken? 

Mieter können sich digitale Thermostatköpfe ggf. in Verbindung mit Smart-Home-Technik zulegen, mit denen sich die Zeiten und Temperaturen pro Raum genau einstellen lassen. Sie können zum Beispiel festlegen, zu welcher Uhrzeit der Heizkörper im Bad loslegen soll, damit es nach dem Duschen angenehm warm ist.

Wenn der Heizkörper hinter einer Gardine, einer Couch oder gar einem Schrank versteckt ist, kostet das unnötig zusätzliche Energie. Denn die warme Luft muss aufsteigen und sich im Raum verbreiten können. Ist das nicht möglich, muss die Heizung stärker oder länger heizen - und hat dadurch einen höheren Energieverbrauch. Auch eine dicke Staubschicht wirkt wie eine Dämmung und verhindert so die Abgabe von Wärme in den Raum. Viele Heizkörper haben einen hohen Strahlungsanteil, diese sollten nicht mit Gardinen oder Möbelstücken verdeckt und nicht als Wäschetrockner verwendet werden.

Durch den Luftaustausch wird verbrauchte Luft aus dem Zimmer raus- und neue reingeleitet. Staut sich feuchtwarme Luft, kann es zu Schimmelbildung kommen. Dabei sollte die Wohnung aber nicht auskühlen. Wenn Sie die Fenster nur auf Kipp stellen, lüften Sie wenig, aber verschwenden viel Energie. Richtiges Lüften ist wichtig: 2–3-mal am Tag 5-10 Minuten Stoßlüftung (Fenster weit auf) bei herunter gedrehter Heizung (Thermostatventil) spart 15 Prozent Energie gegenüber Dauerkippstellung der Fenster.

Wenn ein Haus schlecht oder nach veralteten Standards gedämmt ist, geht viel Heizenergie verloren. Mit einer guten Dämmung des eigenen Hauses können Hauseigentümer deshalb viel Energie und Geld sparen. Überprüfen Sie den Zustand Ihres Hauses gemeinsam mit einer Energieberaterin oder einem Energieberater.

Wenn die Heizung und der Heizkreislauf nicht richtig eingestellt sind, wird viel Energie unnötig verschwendet. Deshalb wird eine regelmäßige Wartung vorgenommen von den Firmen, die die Heizungen eingebaut haben. Dies betrifft auch die Überprüfung der richtigen Dimensionierung der Pumpen, der Warmwasserbereitung sowie die Dämmung von Rohrleitungen und dem hydraulischen Abgleich.

Staatliche Förderprogramme für neue Heizungen

Durch Programme wie jene des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) können Verbraucher beim Umstieg auf erneuerbare Energien oder energetische Sanierungen finanzielle Unterstützung erhalten. Besonders das Bundesförderprogramm für effiziente Gebäude (BEG) ist für Hausbesitzer von großem Interesse. Es bietet Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für den Einbau klimafreundlicher Heizsysteme wie Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder hybride Systeme. Diese Förderung senkt nicht nur die Anschaffungskosten, sondern steigert auch die langfristige Wirtschaftlichkeit und Attraktivität erneuerbarer Wärmeversorgung. 

Zusätzlich profitieren Haushalte von Bonusförderungen, wenn sie ihre fossile Heiztechnik vollständig durch erneuerbare Energien ersetzen. Diese Maßnahmen sollen den Übergang zu einer nachhaltigen und energieeffizienten Heiztechnologie beschleunigen und machen den Umstieg auf erneuerbare Wärmequellen besonders attraktiv. 

Nachhaltige Wärmeversorgung als Schlüssel zur Klimaneutralität 

Die Zukunft der nachhaltigen Wärmeversorgung liegt in der Nutzung erneuerbarer Energien. Systeme wie Wärmepumpen, Solarthermie und moderne Fernwärme bieten effiziente und umweltfreundliche Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Diese Technologien ermöglichen es, nachhaltig zu heizen und den CO2-Ausstoß spürbar zu senken. Die Nutzung von erneuerbarer Wärme ist ein wichtiger Baustein für die Erreichung der Klimaziele. Durch eine konsequente Integration dieser Technologien in die Heizkostenplanung können sowohl Kosten als auch Emissionen langfristig reduziert werden. 

Heizkosten online vergleichen: Größere Transparenz, geringere Kosten 

Um klimafreundlich heizen zu können, sollten sowohl die laufenden Betriebskosten als auch die langfristigen Einsparpotenziale betrachtet werden. Der BDEW-Heizkostenvergleich hilft, verschiedene Technologien objektiv zu bewerten und die beste Lösung für die individuellen Bedürfnisse eines Haushalts zu finden. Das kostenlose Online-Tool vergleicht verschiedene Heizsysteme hinsichtlich ihrer Kosten und Effizienz. Besonders in Zeiten hoher Energiekosten ermöglicht der Heizkostenrechner einen fundierten Überblick über kostengünstige und zukunftssichere Heiztechnologien. Der Heizkostenrechner richtet sich insbesondere an Bauherren, Energieberater sowie Planer, die eine wirtschaftliche und nachhaltige Lösung für ihre Wärmeversorgung suchen.

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