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Wasserstoffproduktion auf hoher See

Im Norden Deutschlands verstecken sich Allerlei klimaneutrale Potenziale. Der attraktive Standpunkt von Offshore-Windkraftanlagen begünstigt ebenfalls die Herstellung von grü-nem Wasserstoff – in der Nordsee!

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© AquaVentus

Nicht überall sind die Potenziale von Erneuerbaren Energieträgern in Deutschland identisch. Der Süden der Bundesrepublik eignet sich durch eine hohe Sonneinstrahlung besonders gut für die Stromgewinnung aus Photovoltaikanlagen.  

Das Potenzial von Windparks zeigt sich vor allem im Norden, insbesondere vor der Küste. Hier auf dem Meer weht der Wind besonders stark und kontinuierlich, was zu einer hohen Leistung der Anlagen führt. Daher sind Offshore-Anlagen eine besonders zuverlässige Energiequelle für die Produktion von grünem Wasserstoff. Genau diese beiden Stärken hat die Initiative AquaVentus bei ihrem innovativen Projekt in den Fokus genommen. 

Die Projektfamilie rund um AquaVentus umfasst zahlreiche Teilprojekte entlang der Wertschöpfungskette von der Herstellung von Wasserstoff in der Nordsee bis zum Transport zu Abnehmern auf dem Festland. In einem ersten Pilotprojekt ist zunächst die Installation zweier innovativer Offshore-Wind Wasserstoff-Turbinen im Küstenmeer vor Helgoland geplant. Dabei wird der Elektrolyseur am Fuße des Windrades installiert. Die 2x14-Megawatt-Anlagen werden per Pipeline angebunden.

Simulation von Offshore-Windkraftanlagen und einer zentralen Wasserstoff-Erzeugungsplattform in der Nordsee vor Helgoland © AquaVentus

Das große Ziel der Initiative ist es, schließlich auf See installierte modulare Elektrolyseure im industriellen Maßstab zu betreiben. Bis zum Jahr 2035 sind Elektrolyseanlagen in der Nordsee mit einem Gesamtvolumen von 10 Gigawatt geplant. Bis zu 1 Million Tonnen grüner Wasserstoff können so jährlich erzeugt werden. Das Forschungsareal AquaCampus führt hierfür die erforderlichen Erprobungen auf hoher See durch.

Helgoland, die einzige deutsche Hochsee-Insel, dient dabei als zentraler Knotenpunkt des Projekts. Eine Wasserstoffinfrastruktur wird auf der Insel aufgebaut und zunächst mit verbleibenden Teilmengen des Wasserstoffs für den Wärme- und Mobilitätssektor, darunter auch den Schiffsverkehr, versorgt.

Der Wasserstoff soll später über eine zentrale Sammelpipeline an Land transportiert werden. Weitere Vorhaben sind europaweite Querbindungen nach Großbritannien, Dänemark und in die Niederlande zu schaffen sowie durch die Doggerbank, eine Sandbank in der Nordsee, an weitere Hubs des atlantischen Ozeans anzuschließen. 

RWE, Shell, Gasunie, Gascade, EnBW, E.ON, HanseWerk und Vattenfall sowie die Insel Helgoland und 24 weitere Partner sind Kooperationspartner von AquaVentus.

Das Projekt wird im Rahmen der BDEW-Wasserstoff-Kampagne als Best-Practice-Beispiel der Woche vorgestellt. Mit einer neuen Kampagne nimmt der BDEW das vielseitig einsetzbare „Energietalent“ Wasserstoff in den Fokus. Die Kampagne umfasst verschiedene Kommunikationsmaßnahmen von der Pressearbeit, über Social Media bis hin zu Veranstaltungen. Auf der Kampagnen-Webseite stellt der BDEW u.a. wöchentlich neue Best-Practice-Projekte von Mitgliedsunternehmen vor. 


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