Drucken

Monitoring Energiewende

Erneuerbare und Netzausbau innovativ und zusammen gestalten

Eine sichere, bezahlbare und zukünftig klimaneutrale Energieversorgung bildet die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland und für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung für die Energiewende. Das vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Monitoring kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

„Die Bestandsaufnahme zur Energiewende ist eine wichtige Positionsbestimmung. Sie trägt zum Verständnis bei, wo Deutschland beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Netzinfrastruktur, der Digitalisierung, beim Wasserstoffhochlauf und beim Thema Versorgungssicherheit steht. So können wir Bedarfe und Notwendigkeiten identifizieren und zugleich die Kosten- und Systemeffizienz als eine der Leitlinien der Energiepolitik der 21. Legislaturperiode überprüfen“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Weil sich die Elektrifizierung des Verkehrs- und Wärmesektors bislang weniger dynamisch entwickelt hat, als erwartet, wird voraussichtlich auch der Strombedarf für das Jahr 2030 geringer ausfallen als die bislang im EEG prognostizierten 750 Terawattstunden (TWh). Unabhängig von solchen Prognosen, besteht weiterhin erheblicher Ausbaubedarf bei den Erneuerbaren, um die gesetzlichen Ausbau- wie auch Klimaschutzziele zu erreichen. Dies zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen. Der Bruttostromverbrauch betrug 2024 etwa 500 TWh und der Anteil des Stroms aus Erneuerbaren Energien (EE) daran rund 55 Prozent.

Selbst wenn bis 2030 die bisherigen EE-Ausbauziele tatsächlich erreicht werden, wird bei konservativen Annahmen zur Volllaststundenzahl die Erneuerbare-Energien-Zielmarke von 80 Prozent nur knapp erfüllt. „Das bedeutet im Klartext, dass wir den aktuellen Ausbaupfad in jedem Fall weiter beschreiten müssen“, resümiert Kerstin Andreae. „Wichtig ist, dass wir in Zukunft den Ausbau Erneuerbarer Energien und des Stromnetzes noch stärker in Einklang bringen und sich der Ausbau stärker am Ertrag und an den Kosten für die Systemintegration orientiert. Zentral ist dabei, dass die Netzbetreiber in die Lage versetzt werden, den erforderlichen Netzausbau zu realisieren. Gesetzgeber und Regulierer müssen hierfür den notwendigen ermöglichenden Rahmen setzen. Ebenfalls sollten Potenziale netzdienlicher Flexibilitäten, sowohl auf Erzeugungs- als auch Verbrauchsseite, erfasst und durch politische Maßnahmen angereizt werden. Die Ausbauszenarien müssen kombiniert gedacht werden.“

Beim weiteren Netz- und EE-Ausbau wird es entscheidend darauf ankommen, verlässliche Rahmenbedingungen sowie (Kosten-)Effizienz und Systemnutzen im Gleichgewicht zu halten. „Ein netz- und systemdienlicher Ausbau, die kombinierte Nutzung oder Überbauung von Netzanschlüssen durch mehrere Erneuerbare-Energien-Technologien, wo möglich, und die Integration von Speichern, verbunden mit einem beschleunigten Netzausbau, sind richtig und wichtig. Damit das gelingt, ist die Einbeziehung der Energiewirtschaft bei der Entwicklung von Handlungsempfehlungen aus dem Monitoringbericht unabdingbar. So kann sichergestellt werden, dass die besten Lösungen für eine Umsetzung in der Praxis gefunden werden.

Ansprechpartner

Suche