Wird das obere 6-GHz-Frequenzband (6425–7125 MHz) nicht vollständig für die lizenzfreie WLAN-Nutzung freigegeben, bleibt das volle Potenzial moderner Glasfasernetze ungenutzt. Ohne leistungsfähiges WLAN, das Multi-Gigabit-Bandbreiten innerhalb der Gebäude auch drahtlos zu jedem Endgerät bringen kann, drohen trotz Glasfaseranschluss langsame Internetverbindungen und enttäuschende Anwendungserfahrungen für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Wie unsinnig eine exklusive Reservierung des oberen 6-GHz-Frequenzbands für den Mobilfunk wäre, zeigt ein Blick auf den Datenverkehr: Bereits heute werden 98 Prozent des Datenvolumens in Deutschland über das Festnetz übertragen, während der Mobilfunk nur zwei Prozent trägt. Leistungsstarkes WLAN in Gebäuden ist damit unverzichtbar, um den steigenden Bandbreitenbedarf zu decken und die Vorteile der Glasfaser auch auf mobilen Geräten erlebbar zu machen – insbesondere in Gebäuden mit vielen Nutzerinnen und Nutzern, wie Universitäten und Schulen.
Zudem ist das obere 6-GHz-Frequenzband durch seine geringe Reichweite, hohe Übertragungsraten und geringe Gebäudedurchdringung für den Mobilfunk denkbar ungeeignet – für WLAN hingegen umso mehr. Hinzu kommt die Nachhaltigkeit: Glasfaser in Kombination mit WLAN verbraucht deutlich weniger Energie als mobile Netze. Der Einsatz des oberen 6-GHz-Bands für lizenzierte Mobilfunkdienste oder gar Fixed Wireless Access als Festnetzersatz wäre daher weder effizient noch ökologisch sinnvoll.
BDEW, BREKO und VKU fordern die Europäische Kommission deshalb auf, das gesamte obere 6-GHz-Band für die lizenzfreie WLAN-Nutzung freizugeben – als Grundlage für fairen Wettbewerb, stabile Netze, energieeffiziente Digitalisierung und eine erfolgreiche digitale Zukunft Europas.