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Pressestatement

BDEW zur Plattform Klimaneutrales Stromsystem

Gestern hat die Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz getagt. BDEW-Chefin Kerstin Andreae, die als Sachverständige an der Sitzung teilgenommen hat, erklärt hierzu:

„Wir haben heute noch einmal sehr deutlich gemacht, dass die Kraftwerksstrategie jetzt der absolut notwendige Schritt ist. Für einen vorgezogenen Kohleausstieg ist es zentral, kurzfristig flexible und H2-ready Stromerzeugungskapazitäten aufzubauen, welche die Versorgungssicherheit im nahezu klimaneutralen Stromsystem und auf dem Weg dorthin gewährleisten können. Um die dringend benötigten Investitionen in diese Kapazitäten anzureizen, bedarf es endlich sicherer Rahmenbedingungen und einer effizienten Ausgestaltung der Ausschreibungsprozesse sowie des -designs. Nur dann können im Jahr 2024 die ersten Ausschreibungsrunden erfolgreich durchgeführt werden. Darüber hinaus muss sehr zeitnah der Prozess zur Einbettung in einen zu etablierenden Kapazitätsmarkt gestartet werden.

 Zur Förderung Erneuerbarer Energien sollte das Design für so genannte Differenzverträge (CfD) rechtzeitig ausgestaltet sein, um eine sichere Übergangsphase zwischen den Fördersystemen zu gewährleisten. Dabei sollte die Strommarktintegration ein wichtiges Kriterium sein, das könnte beispielsweise durch ein Mengenmodell oder durch Financial CfDs erreicht werden.

Auch das wichtige Thema Flexibilitäten gehört in den Fokus. Ihr Einsatz wird zunehmend wichtiger. Es muss künftig darum gehen, verlässliche, messbare Inflexibilität in eine verlässliche, messbare Bereitschaft zum flexiblen Einsatz umzuwandeln. Dabei werden dynamische Tarife eine wichtige Rolle spielen, deren Ausgestaltung aber nicht trivial ist.

Eindeutig positionieren wir uns auch beim Thema Preiszone: Die deutsche Preiszone muss unbedingt erhalten werden. Sie trägt zu einem hochliquiden Strommarkt bei, um den uns viele – insbesondere mit Blick auf die Terminmärkte – beneiden. Es gibt keinen zwingenden Grund, die Preiszone zu teilen. Redispatch-Volumina und -Kosten würden durch die Teilung der Preiszone zurückgehen, würden aber auch dann wegen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien und nicht in ausreichendem Maße vorhandener flexibler Lasten auf einem hohen Niveau verharren. Die Fertigstellung vor allem der großen HGÜ-Verbindungen (Hochspannungs-Gleichstromübertragung) entlastet die Preiszone.“

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