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BDEW-Chefin Kerstin Andreae:

„Einbau-Verpflichtung für Kartenlesegeräte bremst Hochlauf der Elektromobilität aus“

Das Bundeskabinett hat heute einige Änderungen an der Ladesäulenverordnung beschlossen. Mit der Verordnung wird unter anderem der Einbau von Kartenlesegeräten in allen Ladesäulen Pflicht. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:

„Das Bundeskabinett hat mit seinem heutigen Beschluss den Hochlauf der Elektromobilität künstlich erschwert. Statt Hindernisse aus dem Weg zu räumen, wurde mit der Pflicht zum Einbau von Kartenlesegeräten ein zusätzlicher Bremsklotz geschaffen. Das macht insbesondere mit Blick auf das ebenfalls heute verabschiedete Klimaschutzgesetz keinen Sinn, denn das wird dann mit Leben gefüllt, wenn wir an Tempo auch im Bereich Elektromobilität gewinnen. 

Die Verbraucher verlieren damit gleich dreifach: Der Ausbau hakt, spontanes ad hoc Laden wird teurer und die heute digitale sichergestellte Preistransparenz geht mit den Kartenlesegeräten verloren. Die entsprechenden Modelle können nicht direkt verbaut werden, sondern müssen erst noch eichrechtlich geprüft und zugelassen werden. Dieser Prozess wird dauern, das verlangsamt natürlich das Ausbautempo. Zudem sind analoge Kartenlesegeräte bei der Einführung und dem weiteren Betrieb deutlich kostenintensiver als digitale Lösungen – diese zusätzlichen Kosten verteuern unnötig das öffentliche Laden. 

Die Technik ist heute schon viel weiter: Digitale Bezahlsysteme gewährleisten Preistransparenz an der Ladesäule, sind schnell installierbar und nachträglich um neue Dienstleistungen erweiterbar. Und sie sind europäisch anschlussfähig. 

Konkret heißt das: Der Kunde kommt an die Ladesäule, scannt für das spontane Laden den QR-Code, sieht im Mobiltelefon den Preis pro kWh, kann sich optional als Gast registrieren, entscheidet sich für seine präferierte Bezahlmethode via Kreditkarte oder Debitkarte und bekommt am Ende die Rechnung per E-Mail zur Verfügung gestellt oder kann sie sich direkt herunterladen. Das ist die verbraucherfreundliche Lösung, die wir brauchen.“

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