Drucken

BDEW-Umfrage zur Fachkräftesicherung

Personalbedarf in der Energiewirtschaft wird weiter zunehmen

  • Bereits heute haben knapp die Hälfte der Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen, rund 80 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die Fachkräftesicherung künftig noch herausfordernder wird.
  • Insbesondere technisch-operatives Personal ist gefragt
  • Rund 85 Prozent gehen davon aus, dass sich die Energiewende verzögert, wenn die Fachkräftelücke bestehen bleibt

Die Energiewende ist ein Jobmotor: Zum einen entstehen durch die neuen Technologien und den notwendigen Umbau des Energiesystems viele neue Jobs, gleichzeitig steht in der Energiewirtschaft ein Generationenwechsel bevor und viele Stellen müssen in den kommenden Jahren neu besetzt werden. Der BDEW hat vor diesem Hintergrund gemeinsam mit Arthur D. Little über 150 Unternehmen zu ihrer aktuellen Personalsituation befragt und danach, welche Entwicklung sie in den nächsten zwei Jahren erwarten. Die wichtigsten Ergebnisse:

Knapp die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) gab an, bereits heute deutlich mehr Aufwand betreiben müssen, um offene Stellen adäquat zu besetzen. In zwei Jahren erwarten vier von fünf Unternehmen (79 Prozent) eine Verschärfung der Situation. Dies zeigt sich auch bei der Besetzungsdauer: Bleiben heute offene Stellen rund vier Monate vakant, rechnen die Unternehmen damit, dass Stellen zukünftig sechs Monate unbesetzt bleiben. Als Hauptursache für die Fachkräftelücke wird der demografische Wandel gesehen (73 Prozent). Aber auch der absolut steigende Personalbedarf durch die Transformation (56 Prozent) und die steigende Komplexität (48 Prozent) werden als wichtige Gründe genannt. Hier wird deutlich: Der Engpass besteht beim Fachpersonal.

Konkret gaben die Unternehmen an, dass der Bedarf im Bereich Berufsausbildung (68 Prozent) und Meister (55 Prozent) am größten ist (Mehrfachnennungen möglich). Studierte Fachkräfte werden von 48 Prozent der Unternehmen dringend gesucht.

Die allermeisten der beteiligten Unternehmen (85 Prozent) gehen davon aus, dass sich die Energiewende verzögert, wenn die Fachkräftelücke bestehen bleibt. Daneben erwarten rund die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent), dass die Kosten steigen und unternehmerische Interessen vernachlässigt werden (38 Prozent).

„Klar ist: Die Bewältigung des demografischen Wandels wird nicht einfach werden. Dennoch gibt es Anlass zu Optimismus: Die Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft bieten gute Arbeitsbedingungen, sichere Arbeitsplätze und mit der Energiewende ein äußerst spannendes, erfüllendes und zukunftsträchtiges Arbeitsfeld. Mit diesen Argumenten haben wir alle Chancen, auch zukünftig den Nachwuchs, Quereinsteiger und ausländische Fachkräfte zu motivieren, Teil dieser Branche zu werden,“ erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

„Unternehmen können die Fachkräftelücke über Effizienzsteigerungen, z.B. durch neue Technologien, Prozessdigitalisierung und neue Organisationsformen zwar etwas kompensieren, dafür werden jedoch hochspezialisierte Fachkräfte benötigt. Die berufliche Qualifikation in der Branche muss hier noch stärker mit dem Praxisbedarf abgeglichen und die Technikaffinität und -begeisterung schon frühzeitig gefördert werden,“ sagen Olaf Geyer, Partner, und Tim Reus, Manager von Arthur D. Little.

Die Ergebnisse der Kurzumfrage steht Ihnen zum Download anbei zur Verfügung. 

Die Energiewirtschaft ist attraktiv, sicher und bietet gute Entwicklungsmöglichkeiten. Die folgenden Online-Angebote geben einen Einblick in die Berufswelt der Energie- und Wasserwirtschaft und konkrete Ausbildungsangebote:

10 Dossiers

Fachkräfte sichern. Energiewende antreiben. | BDEW

5 Filme

Arbeiten in Energie- und Wasserwirtschaft | BDEW

Ausbildungsplattform

Alles Wasser Volt - Was willst du sein? (alles-wasser-volt.de)

Karriereportal für Jobs mit Zukunft - Berufswelten Energie & Wasser (berufswelten-energie-wasser.de)

Ansprechpartner

Suche