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Interaktiver Rechner: So wirken Strompreisbremse und Gaspreisbremse

Berechnen Sie die monatliche Einsparung durch die Preisbremsen – und die anfallenden Kosten für Strom und Gas in Privathaushalten.

Um die wegen des Krieges in der Ukraine stark gestiegenen Energiekosten bei VerbraucherInnen und Unternehmen abzufedern, hat der Bund insgesamt 200 Milliarden Euro im „Wirtschafts- und Stabilisierungsfond“ bereitgestellt. Das am 16. Dezember 2022 im Bundesrat beschlossene Gesetz umfasst u.a. die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme von 19 auf sieben Prozent, eine einmalige Soforthilfe im Dezember 2022 sowie die Einführung von Preisbremsen auf Strom und Gas.  

Rechner: Strompreisbremse & Gaspreisbremse


Wie funktionieren die Preisbremsen?

Die Preisbremsen treten im März 2023 in Kraft und sollen bis April 2024 (Strompreisbremse: bis Ende 2023) gelten. Die Monate Januar und Februar 2023 werden rückwirkend berücksichtigt. Die in diesen Monaten entstandenen Entlastungen werden erstmalig mit der März-Abrechnung bei den VerbraucherInnen berücksichtigt.

Dabei gilt für die Gaspreisbremse: Ab März 2023 wird die Kilowattstunde Gas für Privathaushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen maximal zwölf Cent pro Kilowattstunde kosten. Dieser Preis gilt für 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauches; für jede darüberhinausgehende Kilowattstunde wird der vertraglich vereinbarte Arbeitspreis berechnet. Trotz Entlastung gilt also weiterhin: Ein sparsamer Energieverbrauch zahlt sich aus.  

Die Strompreisbremse funktioniert ähnlich: Inklusive Steuern und Abgaben beträgt der Arbeitspreis hier maximal 40 Cent pro Kilowattstunde – und das für insgesamt 80 Prozent des prognostizierten Verbrauches. Diese Prognose wiederum speist sich im Regelfall aus dem Verbrauch des Vorjahres. Wie bei der Gaspreisbremse gilt auch bei der Strompreisbremse: Verbräuche, die die 80-Prozent-Prognose überschreiten, werden zu den vertraglich vereinbarten Konditionen abgerechnet. 


So haben sich die Erdgaspreise in den letzten Jahren entwickelt 

Ein großer Teil des in Deutschland verfügbaren Erdgases wird zum Heizen verwandt. Die Kosten für Erdgas sind infolge des Krieges in der Ukraine stark angestiegen, sind jedoch zu Jahresbeginn 2023 erstmalig wieder gesunken. Insgesamt aber liegen die Preise noch immer rund viermal höher als im langjährigen Mittel vor der dem ersten Anstieg der Energiepreise 2021. 

Für Einfamilienhäuser mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh führt das zu Jahresbeginn 2023 zu einem durchschittlichen Preis von 18,15 ct/kWh. Die deutlich gestiegenen Kosten für Beschaffung und Vertrieb machen dabei 13,78 ct/kWh aus. 

Für Mehrfamilienhäuser mit einem Jahresverbrauch von 80.000 kWh liegt der Preis bei derzeit durchschnittlich 17,72 ct/kWh – wobei auf die Beschaffung und Vertrieb 13,72 ct/kWh anfallen. Sehen Sie unten die Entwicklung der Erdgaspreise für Ein- und Mehrfamilienhäuser im zeitlichen Verlauf.



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So hat sich der Strompreis für Haushalte in den letzten Jahren entwickelt 

Beim Strom schlagen sich noch die hohen Beschaffungskosten der Versorger nieder. Zuletzt ist der durchschnittliche Haushaltskundenpreis (angenommener Jahresverbrauch von 3.500 kWh) hier noch einmal angestiegen: Von 40,07 ct/kWh im vierten Quartal 2022 auf 48,12 ct/kWh im Januar 2023. Die Preisanstiege der vergangenen zwei Jahre waren bei Haushaltskundenpreisen für Strom jedoch deutlich moderater als bei Gas.

Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung: Die Kosten für Beschaffung und Vertrieb sind zu Jahresbeginn 2023 aufgrund der im vergangenen Jahr stark  angestiegenen Energiepreise im Großhandel und langfristiger Beschaffung im Voraus bei Haushaltstarifen durchschnittlich um nochmals 25 Prozent gestiegen (+5,2 ct/kWh) gegenüber dem 2. Halbjahr 2022.



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