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Deutschlandkarte mit aktuellen Wasserstoffprojekten im Gasverteilernetz

Die Dekarbonisierung im Gasverteilernetz schreitet voran, das zeigt die BDEW-Deutschlandkarte.

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© Swen Gottschall / BDEW

Ob im Kleinen oder im industriellen Maßstab, Forschungscharakter oder praxisreif, eng fokussiert oder wertschöpfungsstufenübergreifend – die aktuellen Projekte zur Dekarbonisierung im Gasverteilernetz sind vielfältig über ganz Deutschland verteilt. Neben den bereits relativ bekannten Wasserstoff-Großprojekten, die sich auf europäische IPCEI-Fördermittel beworben haben, gibt es insbesondere auch auf der Gasverteilernetzebene zahlreiche weitere spannenden und zukunftsträchtige Projekte. 
Die auf der BDEW-Deutschlandkarte zusammengestellten Wasserstoffprojekte unterstreichen, dass die Gas-Versorgung bereits heute in einer ganzen Reihe von Anwendungsfällen auf Wasserstoff umgestellt werden kann. Neben Forschungsprojekten zur weiteren Ergründung von wasserstoffbasierten Versorgungssystemen gibt es auch bereits praxisreife Anwendungsfälle in Industrie, Mobilität, Wärmeversorgung sowie an der Schnittstelle zum Stromsystem. Ergänzend zu der großflächigen Planung des „European Hydrogen Backbone“ zeigen die Projekte, dass gegenwärtig bereits regionale Wasserstoffcluster mit Bezug zum Gasverteilernetz entstehen.

Die BDEW-Deutschlandkarte wird im EnWG Bericht zum aktuellen Ausbauzustand des Wasserstoffnetzes 2022 (EnWG-H2-Bericht) enthalten sein. Im Rahmen dieses Berichtes ist ein Kapitel mit dem Fokus auf die Transformation des Gasverteilernetzes vorgesehen.

Koordiniert durch die Verbände BDEW, DVGW und VKU und unter Mitwirkung der Initiative „H2vorOrt“, wirkten die Gasverteilernetzbetreiber an der Erstellung des EnWG-H2-Berichtes mit. Die BDEW-Deutschlandkarte basiert auf einer gemeinsamen Abfrage der Verbände und wurde zentral durch den BDEW koordiniert und gestaltet.

Hintergrund: EnWG-H2-Bericht

Mit der Novellierung des Energiewirtschaftgesetzes (EnWG) 2021 hat der Gesetzgeber Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) und Wasserstoffnetzbetreiber zur Erstellung eines Berichtes zum aktuellen Ausbauzustand des Wasserstoffnetzes 2035 verpflichtet („EnWG-H2-Bericht“, vgl. § 28 q EnWG 2021).

Entsprechend des gesetzlichen Auftrages soll der EnWG-H2-Bericht mögliche Kriterien zur Berücksichtigung von Wasserstoff-Projekten in der zukünftigen Wasserstoffnetzplanung sowie Anforderungen zur Ermittlung von Ausbaumaßnahmen definieren. Zu diesen Kriterien gehören insbesondere die Anforderungen zur Bestimmung von Standorten für Power-to-Gas-Anlagen, Aufkommensquellen und Abnahmeregionen für Wasserstoff sowie Wasserstoffspeicheranlagen.

Im Unterschied zum bekannten Netzentwicklungsplan (NEP) weist der EnWG-H2-Bericht also nicht konkrete Bedarfe und Netzausbaumaßnahmen aus, sondern stellt einen konzeptuellen Rahmen zur Umstellung der Gasnetzinfrastruktur auf Wasserstoff dar. Ein Kapitel bildet dabei der Transformationsrahmen auf Ebene der Gasverteilernetze.
Der Adressat des EnWG-H2-Berichtes ist die Bundesnetzagentur, die auf Grundlage des Berichtes Empfehlungen für die rechtliche Implementierung eines verbindlichen Netzentwicklungsplans Wasserstoff abgeben kann.

Der erste EnWG-H2-Bericht wird der Bundesnetzagentur zum 01.09.2022 übermittelt und soll in einem zweijährigen Turnus aktualisiert werden.

Der BDEW wird über die Veröffentlichung des EnWG-H2-Berichtes berichten.

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