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Private Ladeinfrastruktur fördern

Die Energiewirtschaft fordert den Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur zu erleichtern. Hemmnisse im Miet- und Wohneigentumsrecht müssen dafür abgebaut sowie finanzielle Anreize gesetzt werden.

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Die wachsende Zahl von Elektrofahrzeugen in Deutschland verlangt nach einer leistungsfähigen, flächendeckenden und sicheren Ladeinfrastruktur. Laden sollte überall und jederzeit möglich sein. Neben dem voranschreitenden Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, müssen in den nächsten Jahren hunderttausende Ladeeinrichtungen auf privaten Grundstücken und Wohngebäuden sicher und zuverlässig errichtet und betrieben werden.

Rund 85 Prozent der Ladevorgänge finden im privaten Bereich, vor allem in heimischen Garagen, statt. Die Regierung muss jetzt endlich die Hürden bei der Errichtung von privaten Ladesäulen durch Fördermittel und Anpassungen im Miet- und Wohneigentumsrecht abbauen.

Eine repräsentative Umfrage von prolytics und BDEW zeigt: 65 Prozent der Deutschen würden ihr E-Auto am liebsten zuhause laden. Dieses Ergebnis unterstreicht die Notwendigkeit, die bestehenden Hindernisse beim Aufbau privater Ladeinfrastruktur zügig zu beseitigen.

Dossier Elektromobilität private Ladestruktur Umfrage

Miet- und Wohneigentumsrecht anpassen

Besonders Mieter in Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentümer haben rechtlich oft noch keine Möglichkeit, um eine eigene private Ladestation an ihrem Stellplatz zu installieren. Der Zugang zu privater Ladeinfrastruktur ist aber ein entscheidender Faktor bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs und damit auch für den Erfolg der Elektromobilität. Der Gesetzgeber plant das Miet- und Wohneigentumsrecht dahingehend zu reformieren. Der Entwurf des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) ist aus Sicht der Energiewirtschaft ein guter erster Schritt, um den Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur zu erleichtern. Jetzt müssen die langdiskutierten Anpassungen zeitnah umgesetzt werden und  weitere Schritte zügig folgen.

Rolle der Wohnungswirtschaft

Der Geschäftsführer der degewo netzWerk GmbH, Ulrich Jursch spricht über die Rolle der Wohnungswirtschaft für die Elektromobilität, mehr Tempo in der Mobilitätswende und spezielle Mobilitätskonzepte für den städtischen Raum.


Technischer Leitfaden bietet Service

Die Installation von Ladeinfrastruktur muss nicht nur rechtlichen, sondern auch technischen Anforderungen gerecht werden. Für interessierte Haus- und Grundstückseigentümer, Nutzer von privaten Elektrofahrzeugen, Fachhandwerker sowie Bauplaner und Architekten hat die HEA - Fachgemeinschaft, der Marktpartnerverbund des BDEW, einen technischen Leitfaden zur Errichtung von Ladeeinrichtungen für Elektromobilität in Wohngebäuden erstellt.

Dossier Elektromobilität Wohngebäude Schaubild
Prinzipieller Aufbau der Elektroinstallation für Ladeeinrichtungen von Elektrofahrzeugen

Der technische Ratgeber gibt unter anderem Antworten auf Fragen wie:

  • Ist die vorhandene Elektroinstallation bereits für das Laden von Elektrofahrzeugen ausgelegt?
  • Welche Aspekte sind zu beachten, wenn eine Lademöglichkeit auf dem eigenen Grundstück geschaffen werden soll?
  • Welche Ladeeinrichtung bietet sich auf dem eigenen Grundstück an?
  • Wie sieht es aus mit Überspannungsschutz und elektromagnetsicher Verträglichkeit?
  • Wann muss der zuständige Netzbetreiber in die Planung miteinbezogen werden?

Der Leitfaden steht als kostenloser Download zur Verfügung und kann auch als Printversion im HEA-Shop bestellt werden.


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