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Energiewende braucht Wasserstoffinfrastruktur

Eine bundesweite Wasserstoffinfrastruktur ist wesentlich, damit ein Markthochlauf gelingt. Die Initiative GET H2, bestehend aus bp, Evonik, Nowega, OGE und RWE Generation, setzt sich für eine solche öffentliche Infrastruktur ein und ist bereits für mehrere Pilotprojekte dieser Art verantwortlich.

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© petrmalinak/ Shutterstock

Mittlerweile steht fest: Wasserstoff spielt eine große Rolle für die Energiewende. Doch wie gelingt ein bundesweiter Transport sowie eine effiziente Speicherung des Energieträgers und wie können verschiedene Sektoren gekoppelt werden? Um eine zeitnahe Lösung anzustreben, haben sich bp, Evonik, Nowega, OGE, RWE Generation und weitere Institutionen zur Initiative GET H2 zusammengeschlossen.

Im Rahmen des Leuchtturmprojekts GET H2 Nukleus soll grüner Wasserstoff durch eine Transportpipeline Industriestandorte in Niedersachen und NRW verbinden. Sie stellt das erste Puzzleteil, der in Zukunft potenziellen deutschlandweiten Wasserstoffinfrastruktur dar. In Lingen, Niedersachsen, soll der grüne Wasserstoff aus Windstrom erzeugt werden. RWE errichtet hierfür an ihrem Kraftwerkstandort eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von mehr als 100 MW.

© GETH2

Die 130 km lange Pipeline führt somit von Lingen, über Marl nach Gelsenkirchen und erreicht so Chemieparks und Raffinieren. Dazu werden die bestehenden Gasleitungen der Fernleitungsnetzbetreiber Nowega und OGE sowie des Verteilnetzbetreibers Evonik auf den Transport von 100 Prozent Wasserstoff umgestellt, Evonik errichtet zudem einen Teilneubau.

Durch das Einsetzen des grünen Wasserstoffs in Produktionsprozesse, kann eine beträchtliche Menge an CO2-Emissionen reduziert werden. Zusätzlich wird Abwärme in das Fernwärmenetz gespeist sowie überschüssiger Sauerstoff weiterverwendet. Als nächster Schritt sind die Anbindung bestehender Kavernenspeicher sowie weiterer Wasserstofferzeugungen und -abnehmer bereits angedacht.

Ziel der Industrieunternehmen ist die Betriebsbereitschaft des regulierten Netzes und eines Elektrolyseurs bis Ende 2023, um so schnell einen wesentlichen Beitrag für eine CO2-ärmere Zukunft zu leisten. Neben der Realisierung einer öffentlichen Wasserstoffinfrastruktur ist die ausdrückliche Zielsetzung des Projektes, die Elektrolyse-Technik durch großskaligen Einsatz zur Serienreife zu bringen und damit die Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff zu senken.

Die einzige Schwierigkeit eines Markthochlaufs zeigt sich hier wie üblich in regulatorischen Rahmenbedingungen, die verändert werden müssen, um den Einsatz von grünem Wasserstoff voranzubringen. Darunter fallen Anforderungen wie die Entlastung von Abgaben von PtG-Anlagen oder die Einführung von handelbaren Herkunftsnachweisen des Wasserstoffs.

Dennoch erweist sich GET H2 Nukleus als Vorreiter einer ausgeweiteten Wasserstoffinfrastruktur und legt einen Grundstein für eine nachhaltige und reliable Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.

Das Projekt wird im Rahmen der BDEW-Wasserstoff-Kampagne als Best-Practice-Beispiel der Woche vorgestellt. Mit einer neuen Kampagne nimmt der BDEW das vielseitig einsetzbare „Energietalent“ Wasserstoff in den Fokus. Die Kampagne umfasst verschiedene Kommunikationsmaßnahmen von der Pressearbeit, über Social Media bis hin zu Veranstaltungen. Auf der Kampagnen-Webseite stellt der BDEW u.a. wöchentlich neue Best-Practice-Projekte von Mitgliedsunternehmen vor. Möchten auch Sie sich mit Ihrem Wasserstoffprojekt beteiligen? Melden Sie sich gern bei uns und nutzen auch den gemeinsamen Kampagnenhashtag #Energietalent.


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