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Trendbarometer Neubau: So verändert sich Deutschlands Beheizungsstruktur

Eine neue BDEW-Datenanalyse zeigt, dass die Wärmewende in der Praxis bereits funktioniert.

Trendbarometer Neubau: Wie sich der Heizungsmarkt verändert

© Getty Images / Unsplash

Wärmepumpe und Fernwärme prägen den Heizungsmarkt im Neubau. Bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern gewinnen vor allem Wärmepumpen deutlich an Bedeutung. Diese werden mittlerweile zu drei Vierteln mit Wärmepumpen beheizt. Das geht aus der neuen BDEW-Publikation “Trendbarometer Neubau” hervor (Download am Ende der Seite). Darin hat der BDEW erstmals die Daten der aktuellen Baufertigstellungen 2024 und der vergangenen Fertigstellungen analysiert und nach den verbauten Energieträgern für die Beheizung regional nach den einzelnen Bundesländern ausgewertet. Die Berechnungen wurden sowohl für Wohnungen bzw. Wohneinheiten als auch für Wohngebäude ausgewertet.

Auch die Fernwärme etabliert sich zunehmend – sie ist heute bei neu gebauten Wohnungen die zweithäufigste Beheizungsart. Zusammengenommen machen Wärmepumpen und Fernwärme gut 70 Prozent der gewählten Heizsysteme in neuen Wohnungen insgesamt aus und treiben die Wärmewende damit sichtbar voran. Der Anteil fossiler Energieträger wie Gas sinkt hingegen kontinuierlich.

Welche Heizungen in neuen Wohngebäuden eingebaut werden

Eine deutliche Verschiebung ist beim Einsatz der einzelnen Energieträger erkennbar. Der Trend vom Energieträger Gas hin zur Wärmepumpe nimmt in Wohngebäuden seit 2018 erkennbar zu. Die Statistik zeigt die Entwicklung der Beheizungsstruktur in neugebauten Wohngebäuden.

Neu gebaute Wohnungen: Seit 2022 dominieren Wärmepumpen

Bei neugebauten Wohnungen werden seit 2022 mehr Wärmepumpen als Gasheizungen eingebaut. Die dritte starke Säule der Energieträger ist die Fernwärme, die über die Jahre hinweg stabil bleibt. Diese spielt nach wie vor in Hamburg und Berlin eine tragende Rolle, was auch auf die dichte Bebauung und Versorgung auf engem Raum zurückzuführen ist.

Gas und Heizöl dominieren im Wohnungsbestand

Im deutschen Wohnungsbestand ist die Verteilung der Energieträger und Heizungsarten deutlich anders als bei den Baufertigstellungen. Hier überwiegen die Energieträger Gas und Heizöl sowie die Beheizungsart mit Fernwärme. Die moderne Wärmepumpe ist hier noch wenig vertreten, allerdings in den letzten Jahren mit signifikanten Zuwächsen. Die Verteilung der Energieträger und Heizungsarten bei den Baufertigstellungen wirkt sich nur langsam auf den Wohnungsbestand aus.

Rückgang bei Baufertigstellungen

Gestiegene Kosten für Baumaterialien und Baufinanzierungen, komplexer werdende Baustandards sowie eine generell gedämpfte Konjunktur sorgten für eine Rückgang der Baufertigstellungen in den letzten beiden Jahren. Betrachtet man das langjährige Mittel, bleiben die Baufertigstellungen jedoch auf dem gleichen Niveau.

2024 wurden 215.900 neue Wohnungen in 76.100 neuen Wohngebäuden fertiggestellt. Dies entspricht einem Rückgang zum Vorjahr von 16 Prozent bei neuen Wohnungen. Vor 10 Jahren wurden 192.900 neue Wohnungen in 103.300 neuen Wohngebäuden fertiggestellt.

Auffällig ist, dass aktuell viel weniger Wohngebäude fertiggestellt werden. 2024 wurden nur noch rund 76.000 Wohngebäude fertiggestellt. Das entspricht einem Rückgang um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre wurden 103.400 Wohngebäude pro Jahr fertiggestellt.

» Download: Trendbarometer Neubau (PDF)

» Download: Foliensatz Trendbarometer Neubau (PDF)

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