Drucken

Meter to Cash: Höhere Anforderungen an IT-Lösungen für den kompletten Abrechnungsprozess

BDEW informiert über Ergebnisse des 1. BDEW-BEMD-Forums zum Thema 

None

© Shutterstock


Die Anforderungen der Energiewirtschaft und ihrer Dienstleister an die IT-Lösungen für den kompletten Abrechnungsprozess Meter to Cash sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Um in der sich stetig wandelnden Branche den Überblick zu behalten, wurde die aktuelle Neuauflage der Transparenzinitiative Abrechnungssysteme des BEMD beim Forum IT-Lösungen: Meter to Cash am 03. und 04.09.2020 in Frankfurt am Mainvorgestellt. Das Forum wurde zum erstem Mal von den beiden Verbänden BDEW und BEMD zusammen ausgerichtet und wandte sich an Energieversorger und Abrechnungsdienstleister.

Das Forum wurde zum erstem Mal von den beiden Verbänden BDEW und BEMD zusammen ausgerichtet und wandte sich an Energieversorger und Abrechnungsdienstleister. Aufgrund der COVID-19 Pandemie fand das Forum als hybride Veranstaltung statt. Während über 80 Teilnehmer die Veranstaltung vor Ort besuchten – für viele die erste Dienstreise seit Beginn der Pandemie – nahmen weitere 45 Personen über den Livestream teil und informierten sich über aktuelle Entwicklungen und die Angebote der Dienstleister.

Energieversorger zwischen Abrechnungsdienstleistungen und digitalen Services

Im Rahmen des Forums wurde neben den Anforderungen der Energiewirtschaft an die IT-Lösungen ein besonderer Schwerpunkt auf die Themen neue digitale Geschäftsmodelle, Submetering und Plattformfähigkeit gelegt. Über ein Dutzend Referenten von Energieversorgungsunternehmen, Dienstleistern und Beratungsunternehmen präsentierten hierzu ihre Strategien und Erfahrungen, während die Hälfte der an der Transparenzinitiative teilnehmenden IT-Anbieter ihre Lösungen in einem Pitch vorstellten.

Ein viel diskutiertes Thema war die Rolle der Energieversorgungsunternehmen (EVU) bei dem Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle. Dabei waren sich die Referenten einig, dass EVU heutzutage ständig zusätzlich weitere Produkte anbieten bzw. Services übernehmen, wozu sie aufgrund rückläufiger Margen bei vielen Kunden langfristig auch gezwungen sind. Nach wie vor ist dabei insbesondere der Bereich Smart Metering interessant, der immer wieder als für EVU vielversprechendes Geschäftsfeld genannt wird.

Allerdings setzen EVU vermehrt auch auf digitale Services; diese reichen von Parking-Apps über digitales Eintrittsmanagement für öffentliche Einrichtungen wie Freibäder bis hin zu Self-Service in Geschäften. Neben den wirtschaftlichen Potentialen erhöhen nach Meinung einiger Referenten diese Aktivitäten die Sichtbarkeit von EVU und führen zu einer stärkeren Kundenbindung. Dabei ist eine Standardisierung der Angebote sehr wichtig; nichtsdestotrotz müssen auch weiterhin individuelle Ansprüche berücksichtigt und Offenheit gegenüber ERP-Systemen beibehalten werden.

Modulare Systeme lösen monolithischen Ansatz immer stärker ab 

Mit den vielfältigen Aufgabenbereichen des Energieversorgungsunternehmens der Zukunft steigen auch die Anforderungen an die verwendeten IT-Lösungen. Die Mehrheit der Referenten ging davon aus, dass der monolithische Ansatz immer stärker durch ein modulares System ersetzt wird, in dem viele spezialisierte Lösungen durch entsprechende Schnittstellen verbunden sind. Damit können dann auch neue Dienstleistungen, wie z.B. das o.g. digitale Eintrittsmanagement, angeboten werden, deren Durchführung ein Anbieter alleine nur schwer abdecken kann.

Die Erschließung neuer Kundengruppen und neuer Technologien, gepaart mit dem Fokus auf eine steigende Standardisierung der Lösungen, wird aktuell durch den Trend hin zu Plattformlösungen getrieben. Im Rahmen der Veranstaltung wurden hierzu u.a. die Vorzüge von Plattformen diskutiert: Neben einer höheren Sicherheit und einem größeren Maß an Datenschutz kann mit Plattformen demnach schneller auf Anforderungen des Marktes, wie zum Beispiel dem stärkeren Einsatz künstlicher Intelligenz, reagiert werden. 

Dabei können Plattformen verschiedenste Technologien und Services berücksichtigen, externe Dienstleister einfacher eingebunden werden und zukünftige Ansprüche von und an Energieversorgungsunternehmen schneller und besser abbilden.

Nächste Neuauflage schon 2021

Aufgrund der hohen Dynamik im Markt wird die nächste Neuauflage der Transparenzinitiative voraussichtlich 2021 vorgestellt. Die beiden Verbände planen nach Fertigstellung ein weiteres Forum durchzuführen. 

Wer nicht bis dahin warten kann, kann sich bei der Fachtagung Messwesen 2020 am 11. und 12. November in Berlin über aktuelle Geschäftsmodelle der EVU im Bereich Metering informieren sowie mit Vertretern der Behörden BMWi, BNetzA und BSI zu Umsetzungs- und Auslegungsfragen ins Gespräch kommen.
Weitere Informationen zur Transparenzinitiative finden Sie hier


Suche