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BDEW zum EU-Energieministerrat:

„Basis für eine vertiefte Zusammenarbeit und grenzüberschreitende Kooperationen“

Der EU-Energieministerrat hat sich unter deutschem Vorsitz auf gemeinsame Positionen zu den Themen Wasserstoff und Windenergie auf See geeinigt. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:

„Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft hatte sich zum Ziel gesetzt, den Aufbau eines europäischen Wasserstoffmarktes und den Ausbau der Windenergie auf See zu europäischen Projekten zu machen. Mit der Einigung auf gemeinsame Positionen aller EU-Mitgliedstaaten ist ihr hierzu ein wichtiger Schritt gelungen. Die Positionierung ist eine wichtige Basis für eine vertiefte europäische Zusammenarbeit, grenzüberschreitende Kooperationen und die Schaffung eines EU-Rechtsrahmens in diesen beiden bedeutenden Feldern der Energiewende.

Mit Blick auf die Positionierung zu Wasserstoff ist positiv, dass die Mitgliedstaaten den Schwerpunkt auf erneuerbaren Wasserstoff legen, aber auch die wichtige Rolle von dekarbonisiertem Wasserstoff anerkennen. Der BDEW begrüßt außerdem, dass sich der Energieministerrat für die Regeln und Prinzipien des Energiebinnenmarktes als Basis für einen wettbewerblichen Wasserstoffmarkt und die Schaffung einer stärker integrierten Netzplanung für alle Energieträger ausspricht.

Bedauerlich ist hingegen, dass die Mitgliedstaaten das Potenzial von Wasserstoff zur Dekarbonisierung des Wärmemarktes in der Einigung nicht ausreichend würdigen. In Bezug auf die Infrastruktur sollten auch die Beimischung von Wasserstoff ins Gasnetz sowie die wichtige Rolle der Verteilnetzbetreiber für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft berücksichtigt werden. 

Mit der gemeinsamen Positionierung zu Windenergie auf See hat der Energieministerrat eine wichtige Grundlage geschaffen, um die Potenziale zur Energieerzeugung vor Europas Küsten auszuschöpfen. Erfreulich ist, dass die Energieminister die Rolle der Offshore-Windenergie zur Erreichung der Erneuerbare-Energien-Ziele explizit hervorheben und sie als europäische Wachstumsbranche etablieren möchten. Konkreten Handlungsbedarf, um die in der EU-Offshore-Strategie formulierten europäischen Ausbauziele zu erreichen, sehen wir vor allem bei grenzüberschreitenden Offshore-Projekten. Hier müssen bestehende Hindernisse abgebaut werden.

Ergänzt werden sollte zudem noch eine klare Empfehlung zur Fördersystematik für die Stromerzeugung aus Offshore-Windenergie. Auch bei Fragen zur Produktion von grünem Wasserstoff durch Strom aus Offshore-Windenergie besteht Nachbesserungsbedarf: Hier ist eine engere Verzahnung zwischen der Offshore-Strategie, der EU-Strategie zur Integration des Energiesystems und der EU-Wasserstoffstrategie notwendig.“

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