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Presse-Statement

BDEW zum Monitoringbericht von Bundenetzagentur und Bundeskartellamt

Das Bundeskartellamt und die Bundesnetzagentur haben heute den Monitoringbericht 2020 über die Entwicklungen auf den deutschen Elektrizitäts- und Gasmärkten veröffentlicht.

Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: „Die Zahlen des Monitoringberichts machen noch einmal deutlich, dass wir beim Umbau der Stromerzeugung in Deutschland vorankommen.

Folgende Problematik darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden: In vielen konventionellen Kraftwerken wird neben Strom auch Wärme produziert. Diese Kraftwerke liefern vor allem in städtischen Gebieten einen wichtigen Beitrag zur Wärmeversorgung. Hier rennt uns nun die Zeit für einen rechtzeitigen Neubau oder für eine Kraftwerks-Umrüstung davon, da solche Maßnahmen bei Kraftwerken mit Wärmeauskopplung mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Um auch in Zukunft die Versorgungssicherheit – bei der Strom- und der Wärmeversorgung  - und gleichzeitig die weiteren erforderlichen Kraftwerksstillegungen zu gewährleisten, braucht es zwingend weitere wichtige Entscheidungen. So geht das Bundeswirtschaftsministerium in seinem Monitoringbericht zur Versorgungssicherheit davon aus, dass in Deutschland bis 2030 insgesamt 14 Gigawatt Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen auf der Basis von Gas zugebaut werden müssen.

Diese Kraftwerke sind aber nicht in Sicht. Die Bundesregierung muss deshalb mehr Anreize für den Bau neuer KWK-Anlagen auf Basis von Gas schaffen, zum Beispiel durch eine Erhöhung des Kohleersatzbonus. Auch die Genehmigungsverfahren für Kraftwerke müssen beschleunigt werden. 

Gas leistet schon heute einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und ist als emissionsarmer Energieträger eine wichtige Ergänzung zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Gas kann aber auch grün: Wo heute Erdgas zum Einsatz kommt, könnten in Zukunft grüne Gase wie Wasserstoff und Biomethan genutzt werden.

Auch beim Erneuerbaren-Ausbau muss das Tempo weiter erhöht werden – insbesondere mit Blick auf die ehrgeizigeren EU-Ziele für 2030. Es ist deshalb umso bedauerlicher, dass die Koalition die Chance nicht genutzt hat, im Zuge der EEG-Novelle wichtige Verbesserungen und Erleichterungen für die Erneuerbaren Energien umzusetzen. Die Bundesregierung muss dies im ersten Quartal 2021 entschlossen anpacken.“

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