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Agenda 2030: Sauberes Wasser für Alle

Wie Bundesregierung, Schwellen- und Entwicklungsländer und Wasserwirtschaft an einer weltweit nachhaltigen Wasserversorgung arbeiten

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© Foto: shutterstock

Ob Waschmaschine, Dusche oder Rasensprenger: Der Zugang zu sauberem Wasser ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Sogar in der Toilette fließt es in Trinkwasserqualität. Für viele Menschen auf der Welt ist das unvorstellbarer Luxus. Zwar hat sich die Situation in den letzten 30 Jahren verbessert, aber immer noch müssen weltweit 1,8 Milliarden Menschen verunreinigtes und damit gesundheitsgefährdendes Wasser trinken. 2,4 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Der ­Klimawandel verschärft diesen Mangel: Häufigere Extremwetterereignisse sorgen für Überschwemmungen oder Dürren und damit für zusätzliche Herausforderungen in der Wasserversorgung. Dazu kommt, dass der Wasserbedarf weltweit steigt, nach Schätzung der OECD um 55 Prozent bis 2050. Gründe sind unter anderem Bevölkerungswachstum und Urbanisierung.

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft ehrgeizige Ziele gesetzt: 17 "Sustainable Development Goals", also Ziele für nachhaltige Entwicklung, haben die Vereinten Nationen vereinbart. Ziel Nummer sechs ist der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen auf der Welt. Auch Deutschland hat sich diesen Zielen verpflichtet. Über die Trinkwasser- und Sanitärversorgung hinaus spielt die Wasserwirtschaft aber auch für die Entwicklung von Ländern eine entscheidende Rolle. Infrastruktur, industrielle Produktion und Landwirtschaft sind auf eine zuverlässige Wasserversorgung angewiesen.

Internationale Zusammenarbeit

Der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen Wasserwirtschaft ist daher ein wichtiges Ziel deutscher Entwicklungszusammenarbeit. Dafür setzt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vor allem auf privatwirtschaftliches Engagement und fördert Unternehmen, die sich entsprechende Märkte erschließen wollen. Um diese Unternehmen in Fragen der Entwicklungszusammenarbeit gezielt zu unterstützen, hat das BMZ bereits 2011 einen sogenannten EZ-Scout an das Netzwerk German Water Partnership (GWP) entsandt, das private und öffentliche Unternehmen der Wasserwirtschaft sowie Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung vereint. EZ-Scouts wiederum beraten zu Kooperationsangeboten, vermitteln Kontakte zu internationalen und lokalen Netzwerken, unterstützen bei Projektideen und entwickeln eigene Projekte. 

So entsteht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Bundesregierung, Entwicklungs- und Schwellenländern sowie der deutschen Wasserwirtschaft, die ihre Produkte und Dienstleistungen weltweit einfacher anbieten kann – und damit zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung beiträgt. 

Text: Roman Scherer


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