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Alle Potentiale ausschöpfen! So können regionale Synergien für die Wasserstoffwirtschaft genutzt werden

Wie ist es möglich Wasserstoff sektorenübergreifend und effizient zu nutzen?

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© Ingo Barenschee / Shutterstock

Besondere Synergieeffekte ergeben sich beispielsweise beim regionalen Einsatz: der Bezug grünen Stroms für die Elektrolyse, die Nutzung von bestehender und neuer Infrastruktur sowie die Anwendung in nahegelegener Industrie, zur Kraftstoffherstellung und im Wärmenetz. Das Reallabor Westküste 100 macht es vor.

In Zukunft nachhaltiger fliegen, bauen und heizen! An der Westküste Schleswig-Holsteins erprobt das „Reallabor Westküste 100“ wie das Ziel Energiewende, durch eine industrielle und sektorenübergreifende Wasserstoffwirtschaft, regional erreicht werden kann. Hinter dem Projekt steht eine branchenübergreifende Partnerschaft aus den BDEW-Mitgliedsunternehmen Ørsted, Thüga und OGE sowie den Partnern Stadtwerke Heide, EDF Deutschland, Holcim Deutschland, Raffinerie Heide, thyssenkrupp Industrial Solutions, der Entwicklungsagentur Region Heide und der Fachhochschule Westküste.

Die Bedingungen und Potenziale an der Küste im Norden könnten kaum besser sein. Offshore-Windenergie vom Unternehmen Ørsted wird genutzt, um an der Raffinerie Heide durch eine 30 MW Elektrolyseanlage grünen Wasserstoff zu erzeugen. Dieser kann in einem der zahlreichen, in Schleswig-Holstein vorhandenen natürlichen Salzkavernen zwischengespeichert und über eine Wasserstoff-Pipeline in das bestehende Erdgasnetz gespeist werden.

Orsted / Shutterstock

Zusätzlich erforscht in diesem Projekt OGE, wie sich Wasserstoff langfristig in die vorhandene Gasinfrastruktur einbinden lässt. Das Wasserstoffnetz entsteht zwischen der Raffinerie, den Stadtwerken, einem Kavernensystem und dem bestehenden Erdgasnetz auf Basis einer erstmalig eingesetzten Pipelinetechnologie.

Die Thüga und die Stadtwerke Heide testen in einem nahegelegenen Netzabschnitt mit mehr als 200 Endkunden eine bis zu 20 Volumenprozentige Wasserstoff-Beimischung. Unter diesen realen Bedingungen könnte hergeleitet werden, inwieweit eine Wasserstoffbeimischung in das bestehende Gasnetz für das Betreiben von Heizungen machbar ist.

Der grüne Wasserstoff wird darüber hinaus in Raffinerien verwendet, um synthetische Treibstoffe wie Kerosin herzustellen. Letztendlich könnte so der Flughafen Hamburg mit synthetischem grünem Flugkraftstoff versorgt werden. Dies würde einen Durchbruch im emissionsreduzierten Fliegen nach sich ziehen.

Das Besondere und Innovative an diesem Reallabor-Projekt ist die Verzahnung unterschiedlicher Stoffkreisläufe innerhalb einer bereits bestehenden regionalen Infrastruktur und somit die Nutzung von lokalen Synergien.

Das Projekt wird im Rahmen der BDEW-Wasserstoff-Kampagne als Best-Practice-Beispiel der Woche vorgestellt. Mit einer neuen Kampagne nimmt der BDEW das vielseitig einsetzbare „Energietalent“ Wasserstoff in den Fokus. Die Kampagne umfasst verschiedene Kommunikationsmaßnahmen von der Pressearbeit, über Social Media bis hin zu Veranstaltungen. Auf der Kampagnen-Webseite www.bdew.de/wasserstoff stellt der BDEW u.a. wöchentlich neue Best-Practice-Projekte von Mitgliedsunternehmen vor. Möchten auch Sie sich mit Ihrem Wasserstoffprojekt beteiligen? Melden Sie sich gern bei uns und nutzen auch den gemeinsamen Kampagnenhashtag #Energietalent. 


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