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BDEW-Chefin Kerstin Andreae:

„Wir brauchen einen PV-Boom“

Jährlichen PV-Zubau vervierfachen +++ Mehr Flächen für PV-Ausbau bereitstellen +++ Regulatorische und bürokratische Prozesse vereinfachen

Anlässlich der heutigen Eröffnung der Messe Intersolar Europe in München erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: „Auf der internationalen Messe Intersolar zeigt sich eindrucksvoll die Stärke der Solarbranche in Europa. Die Messe ist eine wertvolle Plattform für den wichtigen Austausch innerhalb der Branche. Mich beeindruckt immer wieder, mit welch großem Engagement die Solarwirtschaft ihre bedeutende Rolle bei der Erreichung der Klimaziele erfüllt.

Der schnelle und massive Ausbau der Erneuerbaren Energien ist heute wichtiger denn je. Mit Strom aus Erneuerbaren Energien erreichen wir die Klimaziele und werden auch unabhängiger von fossilen Energieträgern und damit von Energieimporten aus Russland. Klar ist: Die Photovoltaik (PV) ist eine der zentralen Säulen des neuen Energiesystems.

Entsprechend ambitioniert sind die Ausbauziele der Bundesregierung: Bis 2030 sollen 215 Gigawatt (GW) Photovoltaik installiert werden. Daraus folgt ein notwendiger jährlicher Zubau von durchschnittlich 22 GW installierter Leistung. Das stellt alles in den Schatten, was wir an Zubau bisher gesehen haben. In den letzten beiden Jahren lag dieser lediglich bei etwa 5 GW installierter Leistung pro Jahr. Wir brauchen also einen echten PV-Boom! 

Die Politik muss jetzt bestehende Hemmnisse schnell ausräumen, Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen und klare, zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen schaffen, die die notwendigen Investitionen ermöglichen. Im Osterpaket sind erste Weichen gestellt, es braucht aber mehr, um den benötigten massiven PV-Ausbau zu entfesseln. Ein Bremsklotz ist nach wie vor die Genehmigung von Flächen. So wird die Errichtung von PV-Anlagen häufig auf Länderebene pauschal ausgeschlossen – beispielsweise in Landschaftsschutzgebieten. Dieser europarechtlich nicht geforderte, pauschale Ausschluss muss begrenzt werden, wenn wir die Ausbauziele erreichen wollen.  Außerdem müssen die so genannten benachteiligten Gebiete, die für die Landwirtschaft kaum Erträge liefern, zügig in allen Bundesländern für die Nutzung von PV geöffnet werden. Flächenkonkurrenzen können auch durch innovative Anlagen wie Agri-PV oder schwimmende PV reduziert werden. Sie müssen stärker in den Fokus genommen werden. 

Weitere wichtige Stellschrauben sind regulatorische und bürokratische Vereinfachungen für Prosuming und Mieterstrom. Die Absenkung der EEG-Umlage auf null und die Umgestaltung der Umlagensystematik sind erste Schritte hierfür. Wichtig wären aber auch eine papierlose, digitale Antragstellung und eine „One-Stop“-Anmeldung beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, die sämtliche weitere Anmeldungen ersetzt.“ 

30 Vorschläge des BDEW für einen PV-Turbo finden Sie hier.

 

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