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Strommarktanalyse 2023: Studie zu Versorgungssicherheit und Gasverstromung

Die BDEW-Studie zeigt, dass die Stromversorgung derzeit gesichert ist. Marktrückkehrer und Nachfrageflexibilität erhöhen die Versorgungssicherheit.

Im Auftrag des BDEW hat THEMA Consulting in der Studie „Versorgungssicherheit, Gasverstromung und CO2-Emissionen unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen“ für den deutschen und europäischen Strommarkt drei verschiedene Kapazitätsszenarien sowie verschiedene Sensitivitäten für das Jahr 2023 in Deutschland analysiert. In den Szenarien wurden unterschiedliche Annahmen bezüglich der Marktrückkehr von Kohlekraftwerken aus Reserven oder unterschiedliche Verfügbarkeiten anderer Erzeugungsoptionen getroffen. Die Sensitivitäten analysieren zudem unterschiedliche Witterungsbedingungen oder unterschiedliches Nachfrageverhalten.

Die Ergebnisse fokussieren zum einen auf das Preisniveau, insbesondere auf Preisspitzen als Indikation für Knappheitssituationen, den Durchschnittspreis und die Anzahl der Situationen, in denen das Modell keine Bedarfsdeckung über den Markt erzielt und in der Praxis Reservekraftwerke oder abschaltbare Lasten aktiviert würden. Zudem wurde die Auslastung der Gaskraftwerke untersucht, sowie Volumenindikatoren wie die Stromerzeugung aus Gas- und Kohleverstromung und die Emissionen in Deutschland und der EU.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Versorgungssicherheit grundsätzlich gewährleistet ist. Lediglich bei extremen Witterungsbedingungen und einer geminderten Verfügbarkeit von steuerbaren Kapazitäten in Deutschland treten vermehrt Knappheitssituationen auf, die aber dann durch außermarktliche Kapazitätsbereitstellungen gedeckt werden.

Für den BDEW ergeben sich aus den Modellergebnissen folgende Schlussfolgerungen: Der Erhalt bzw. die Marktrückkehr von Erzeugungskapazitäten, Nachfrageflexibilität und das Wetter haben den stärksten Einfluss auf die Versorgungssicherheit. Das Wetter wird immer wichtiger, insbesondere bei Wetterereignissen wie Schwachwindphasen in den Wintermonaten oder langanhaltender Trockenheit. Speicher, Sektorkopplung, flexible Erzeugungskapazitäten und andere Flexibilitäten gewinnen dadurch an Bedeutung für das Stromsystem.

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