Hierzu müssen Netzplanung und Netzbetrieb in vielen Regionen neu gedacht werden. Die Werkzeuge zur Messung und Beeinflussung der Netze und Erzeugungsanlagen sind dabei im Wesentlichen die gleichen wie im Übertragungsnetz. Echtzeitfähige Kontrollsysteme und vorausschauende Netzberechnungen sowie Engpassplanungen sind Standard in Verteilnetzen, deren Einspeisung teilweise bereits größer als der Verbrauch ist.
Es ist den enormen Anstrengungen der Netzbetreiber zu verdanken, dass der technische Wandel in den letzten Jahren ohne Einbußen der Versorgungssicherheit vonstattengehen konnte. So sind auch heute die deutschen Netze an der Spitze in Europa hinsichtlich ihrer geringen Ausfallzeiten und Einhaltung der Spannungsbänder.
In Deutschland treffen die globalen Trends der Dezentralisierung und Digitalisierung durch die Energiewende auf einen besonderen Katalysator. Die Verteilnetzbetreiber setzen sich in einer Vielzahl von Forschungs- und Demonstrationsvorhaben mit ihrer zukünftigen Rolle auseinander. Diesen Projekten ist dabei stets gemein, dass die Veränderung der Erzeugungslandschaft zu einer stärkeren Systemverantwortung der Verteilnetzebene führt.
Mit jedem Großkraftwerk, das dauerhaft durch dezentrale Einspeiser ersetzt wird, müssen die Themen Spannungshaltung, Erbringung von Regelleistung, Ausgestaltung der Schutzsysteme und Schwarzstartfähigkeit zunehmend neu gedacht werden. In einer zukünftigen, dezentralen Welt stellt sich die Frage nach den geeigneten Steuermechanismen. In den Verteilnetzen der Zukunft sind dezentrale Erzeuger und verteilte Kontrollmechanismen eng verzahnt. Jede Netzregion verarbeitet die Informationen, die für ihren Betrieb relevant sind. Hierdurch wird ein resilientes Energiesystem geschaffen. Die Rollen und Aufgaben der Verteilnetzbetreiber werden sich dadurch signifikant ändern.
Auch in den Übertragungsnetzen führen neue Technologien wie die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) zu gravierenden Veränderungen in Netzplanung und -betrieb. Die Netzbetreiber im BDEW arbeiten daher gemeinsam intensiv an der Ausgestaltung der Zukunft der Stromversorgung.
Studien und Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog zur Rolle der Verteilnetze
- sämtliche Unterlagen finden Sie auch als Download am Ende dieser Seite -
Netzinnovationen in Deutschland
Die Energiewende
erfordert innovative Produkte und Prozesse. Der Innovationsbericht zeigt
auf einzigartige Weise, dass die Energienetzbetreiber in Deutschland
auf allen Netzebenen und Druckstufen, von Nord bis Süd, in der Stadt und
auf dem Land diesem Anspruch zukunftsorientiert begegnen. Zur Broschüre
Zukünftige Rolle der Verteilnetzbetreiber in der Energiewende
Das
zukünftige Bild des Verteilnetzbetreibers ist durch höhere
Eigenständigkeit im Systembetrieb und Verantwortung für das Gesamtsystem
geprägt. Die Studie von E-Bridge benennt die konkreten Handlungsfelder
und leitet Empfehlungen für einen zukunftsfähigen Rollenzuschnitt von
Verteilnetzbetreibern ab. Zur Studie
Energiedaten 2.0: Erweiterte Aufgaben des Verteilnetzbetreibers und daraus resultierender Datenaustauschbedarf
Die
neuen Aufgaben der Verteilnetzbetreiber machen einen erheblich
erweiterten Datenaustausch mit anderen Netzbetreibern und Netznutzern
erforderlich. Die Consentec-Studie konkretisiert den
Datenaustauschbedarf der Verteilnetzbetreiber für die Erfüllung ihrer
Aufgaben. Zur Studie
Daten- und Informationsbedarf der Verteilnetzbetreiber zur Wahrnehmung ihres Anteils an der Systemverantwortung
Im
Energieversorgungssystem hat sich eine kaskadierte Zusammenarbeit aller
Netzbetreiber bewährt. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek untersucht
den Daten- und Informationsbedarf von Verteilnetzbetreibern, um dieses
Zusammenspiel für die Anforderungen der Zukunft weiterzuentwickeln. Zur Untersuchung
Erweiterte Verantwortung der Verteilnetzbetreiber
Die
Energiewende findet fast ausschließlich im Verteilnetz statt. Das
Gutachten von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Albert Moser beschreibt die
veränderten Aufgaben der Verteilnetzbetreiber und den erforderlichen
Koordinationsbedarf mit den Übertragungsnetzbetreibern als Folge der
Dezentralisierung des Stromsystems. Zum Gutachten
Der aktive Verteilnetzbetreiber in einer dezentralen Energiewelt
Die
politischen, gesellschaftlichen und technologischen Trends der
Energiewende lassen sich in einem Leitgedanken zusammenfassen: „Das
zukünftige Energiesystem ist dezentral geprägt, basiert auf erneuerbaren
Energien und erfordert digitale Organisation und Lösungen auf lokaler
und regionaler Ebene.“ Das BDEW-Positionspapier stellt einen Beitrag der
Verteilnetzbetreiber zum Netzkonzept 2030 dar. Zum Positionspapier
Leitplanken für die Ausgestaltung des Energieinformationsnetzes in einer dezentralen Energiewelt
Das
Energieinformationsnetz soll eine standardisierte Kommunikation aller
Anlagenbetreiber und Netzbetreiber ermöglichen. Das gemeinsame
Impulspapier mehrerer Verteilnetzbetreiber macht erste Vorschläge für
einen sicheren und volkswirtschaftlich sinnvollen Datentransfer. Zum Impulspapier
Beitrag von Flexibilität im Verteilnetz zur Senkung der Redispatchkosten in Deutschland
Die Redispatchkosten in Deutschland sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das Gutachten von Frontier Economics und RWTH Aachen zeigt auf, wie die Nutzung von Flexibilität im Verteilnetz diese Kosten senken könnte.
Diskussionspapier "Flex-Router-Konzept" veröffentlicht
Das Flex-Router-Konzept ist ein Impuls aus der BDEW Projektgruppe DSO 2.0 zur möglichen Ausgestaltung von Koordinierungslösungen beim Flexibilitätseinsatz zwischen Netzbetreibern. Er ist dabei unabhängig von Beschaffungs- und Vergütungskonzepten für Flexibilität und soll die für einen sicheren Netzbetrieb notwendige Transparenz zwischen Netzbetreibern aller Spannungsebnen herstellen. Zum Diskussionspapier